Ich habe in meinem Studium in einer Klausur, insgesamt sogar in 2 Klausuren, geschummelt. Keine krassen Schummeleien, aber Kleinigkeiten. Also z.B. eine Klausur war online und es gab keine Kontrolle. Auf eine Aufgabe hatte ich keine Antwort und dann habe ich die Ergebnisse gegoogelt, damit ich wenigstens mit den Ergebnissen weiter rechnen konnte. Es war quasi eine Schummelei aus Verzweiflung. Ich habe ohne Bonus sogar eine 4.0, also wer weiß vielleicht wäre ich ohne die Schummelei durchgefallen. Früher war ich gewohnt alle Möglichkeiten zu nutzen und habe auch vor Schummeleien nicht zurückgeschreckt. Irgendwo wahrscheinlich auch, weil man das Gefühl von immensen Druck hat. Zumindest ist es nun so, dass mir Bewusst geworden ist wie wichtig Ehrlichkeit und die daraus entstehende Integrität ist. Z.B. werde ich nie öffentlich sagen können, dass ich bei einer Klausur nicht ganz ehrlich war ohne zu fürchten, dass mir mein Abschluss abgesprochen wird, obwohl 99,9% meiner Leistungen ehrlich waren. Belastet mich irgendwie, dass ich diese Lüge, sage ich mal, nie von mir reinwaschen kann. Potentielle Folgen davon öffentlich zuzugeben, dass ich geschummelt habe, erscheinen mir zu drastisch, als das es realistisch dieser Welt oder mir einen Mehrwert bringt.

Keine Ahnung. Andere haben wahrscheinlich viel krassere Sachen gemacht. Nur irgendwie hat es sich jetzt so in letzter Zeit entwickelt, dass ich einen Anspruch an mich von radikaler Ehrlichkeit entwickelt habe. Was denkt ihr? Übertreibe ich?