Hallo zusammen.
Ich stehe kurz vor einer AD(H)S Diagnose - alles spricht dafür. Das einzige was fehlt, ist meine Kindheit. Ich kann mich an sehr wenig erinnern und meine Familie findet meine alten Zeugnisse nicht (hatte die beim Auszug dort gelassen).
Ich habe ein sehr schlechtes Verhältnis zu meinen Eltern und meiner Oma, das sind auch die einzigen die ich habe. Meine Oma behauptet, ich müsse mich einfach nur mehr anstrengen und das wär alles Kopfsache, mein Vater, zu dem ich eigentlich keinen Kontakt habe, sagt ich wäre total unproblematisch als Kind gewesen. Es ekelt mich, überhaupt mit ihm darüber schreiben zu müssen, da er mich missbraucht hat und ich eigentlich auch keinen Kontakt zu ihm habe (seit 10 Jahren nicht gesehen).
Es ist alles ziemlich verstrickt. Es hat mich schon sehr getriggert, überhaupt jemanden aus meiner Familie nach der Kindheit fragen zu müssen, da sie einfach sehr traumatisch war.
Gibt es Wege, ohne Kindheitserinnerungen an eine Diagnose zu kommen oder könnte es was ganz anderes sein? PTBS? Was gibt es dann für Handlungsmöglichkeiten?
Therapien habe ich lange und viele gemacht. Für mich hat es sich "ausgeredet", ich kann und möchte nicht mehr. Ich habe viel aus meiner Vergangenheit aufgearbeitet und lange gebraucht, um im Jetzt anzukommen, hier möchte ich auch bleiben. Die meiste Zeit geht es mir wirklich gut, ich habe nur eben große Schwierigkeiten Dinge zu planen und zu organisieren, Pünktlichkeit kostet mich viel Kraft, und Gesprächen kann ich nur folgen wenn drumherum nicht so viele Reize sind, etc pp.
Beste Grüße und Danke schonmal,
Numenori