In der Sperrzone gibt es zwei Gebiete, die man getrennt nennen muss: Die Zone 10 Kilometer um das Kernkraftwerk und die Zone die außerhalb liegt bis 30 Kilometer und teilweise mehr.

Wovon man ausgehen kann ist, dass der bereich 10 Kilometer um das Kernkraftwerk durch die Fragmentierung des Kernbrennstoffs und Verteilung der Partikel im direkten Umkreis unbewohnbar bleiben wird. Da ist weniger die Gefahr vorhanden die von Hotspots ausgeht, als vielmehr die Giftigkeit vieler Stoffe die sich dort in den Boden absetzten und seither den Boden immer weiter nach unten kontaminieren. Man hat zwar nach dem Unfall umfangreiche Dekontaminierungsarbeiten sowohl in Pripjat als auch im Umland durchgeführt, man konnte die Belastung aber nur reduzieren, nicht völlig entfernen wegen der Fragmente. Im Vergleich zu Fukushima, wo gleich interveniert wurde, ist das einfacher möglich, auch weil nichts fragmentierte, sondern sich nur flüchtige Stoffe absetzen oder nur eine geringe Halbwertszeit haben.

Was die Zone über die 10 Kilometer hinaus betrifft bemüht sich die Ukraine für eine neue Nutzung, darunter neben Naturschutz auch für die Förderung der Agrarindustrie und einer eventuellen Wiederbesiedlung. In Weißrussland ist man da schon weiter, dort sind einige Gebiete mittlerweile wieder freigegeben.

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Ralph1952 hat das eigentlich schon super dargelegt. Es gibt aber etwas mehr, was man zum ITER wissen muss. Wie teilweise schon erwähnt handelt es sich bei ITER um ein Basisexperiment um mit einem Tokamak erstmals mehr Energie zu erzeugen als man reinsteckt. Das gesamte Forschungsbudget für den ITER ist zwar relativ groß, der tatsächliche Zeitfahrplan aber sehr klein. Bis der ITER jedenfalls das erste mal Energie erzeugt vergehen ab Experimentstart knapp 10 Jahre bis zum Jahr 2035. Ich habe mal die Zeitleiste mit angehängt, wie das derzeit geplant ist. Was man dazu wissen muss: Bereits im Oktober 2042 soll ITER bereits wieder stillgelegt werden. Zur großen Energieerzeugung ist der nie gedacht.

Bild zum Beitrag

Was man zudem noch wissen sollte: Ein wirkliches Kraftwerk soll erst der Reaktor DEMO werden. Alternativ will Großbritannien erstmals alleine den Weg gehen und ein Fusionskraftwerk bauen, wurde erst vor wenigen Tagen verkündet: http://world-nuclear-news.org/Articles/UK-invests-in-development-of-domestic-fusion-plant

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Theoretisch wäre das durchaus möglich. Mal abseits von Kreuzfahrtschiffen, was man zumindest in den 1980ern soweit, dass man nukleare Containerschiffe bauen wollte, die auch von den Kosten mit konventionellen Schiffen hätten konkurrieren können. Für das NCS-80, das einst für Deutschland geplant war, wurde das nukleare Genehmigungsverfahren bereits initiiert. Das Problem ist aber, dass sich kein Reeder gefunden hat. Das lag in erster Linie daran, dass nukleare Schiffe, sofern sie keine Stammroute haben, jedes mal eine Sondergenehmigung brauchen, um in den Hafen einzulaufen. Dabei geht es insbesondere um die Reaktorsicherheit, die aber von Land zu Land unterschiedlich ist. Das war jedenfalls ein großes Problem des Forschungsschiffs Otto Hahn, Deutschlands erstes nuklear angetriebenes Schiff.

Anders verhält sich das jedoch, wenn es innerhalb des selben Landes passiert wie beispielsweise in Russland, die eine ganze Flotte von Atomeisbrechern betreiben, sowie neue Bauen, außerdem ein nuklear getriebenes Containerschiff haben, die Sewmorput. Dadurch das alles in einem Land stattfindet, ist das kein Problem.

Für ein Kreuzfahrtschiff könnte man sich durchaus solch einen Antrieb denken. Man müsste dafür aber eine Lösung finden, wie man das Schiff von A nach B bringt ohne ständige Sondergenehmigungen. Abseits davon: Er heute eine nukleare Kreuzfahrt machen will, kann dies bereits auf den Atomeisbrecher 50 Let Probedy, allerdings von Murmansk zum Nordpol und zurück. Die Preise dafür sind allerdings gepfeffert: https://poseidonexpeditions.de/ships/50-years-of-victory/

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Das finde ich gut, dass sich mal jemand so tief mit dem RBMK beschäftigt, die Antwort dazu kenn ich Dir geben ;)

Bei den farblichen Abdeckungen handelt es sich um die SUZ-Kanäle, in denen sich die Steuerstäbe des Reaktors befinden. Die Steuerstäbe hängen an Servomotoren mit Stahlseilen. Im Gegensatz zu den technologischen Kanälen (TK), in denen sich die Brennelemente befinden, besitzt das SUZ-System ein eigenes Kühlsystem, das genau entgegen der Fluzssrichtung des Kühlsystems arbeitet, heißt das Wasser fließt von oben durch den Reaktor nach unten, um im Falle einer Schnellabschaltung die Spannung auf den Seilen zu halten und die Steuerstäbe in den Reaktor zu ziehen, wenn sie eingefahren werden. Die einzige Steuerstabgruppe, die gegen die Strömungsrichtung arbeitet, ist die Gruppe USP. Dabei handelt es sich um gekürzte Steuerstäbe, die genau anders herum aufgebaut sind und sich der Graphitverdränger am oberen Bereich befindet, sowie die Stäbe von unten in den Reaktor fahren. Noch einmal unterscheiden sich die nach 1986 nachgerüsteten BAZ-Gruppe für die schnelle Notabschaltung, die im Notfall aus den Servos ausgeklingt werden und per Strömung in maximal 4 bis 5 Sekunden in den Reaktor gezogen werden. Diese Elemente haben keine Verdränger. Das sind einfache Basics, nun zurück zum Thema:

Gibt es nun Wartungsarbeiten an diesem System, ist es möglich neben dem SUZ-Motor an einem Anschluss einen Wasserschlauch anzuschließen und die reguläre Wasserkühlung abzuschalten für diesen einen Kanal. Der Schlauch reicht völlig aus um die Kühlung sicherzustellen, da der Wasserbedarf relativ gering ist da das Wasser im Kanal nicht verdampft und mit einem hohen Volumenstrom fließt. Die reguläre Zuleitung von der Zubringerleitung um den Reaktor zu den SUZ-Kanälen ist ein Rohr mit 28 mm Innendurchmesser und einer Wandstärke von 2 mm.

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Wenn der Bezug wirklich auf Fukushima-Daiichi ist, dann solltest du auch die Kosten der damaligen Zeit nutzen. Von den verunglückten Blöcken kostete der erste nach "Nucleonics, Band 24. McGraw-Hill., 1966." 110 Millionen Dollar. Die Kosten für die Blöcke 2 bis 4 lagen um die 240 Millionen Dollar pro Block. Hierbei geht es wohl nur um die Kosten des Anlagenbaus, nicht das, was TEPCO in den folgenden Jahren noch an Nachrüstung investierte.

Heute kosten solche Anlagen mehr, was einerseits daran liegt, dass sie mehr Sicherheitstechnik beinhalten und komplexer werden. Dies trifft aber mehr auf den Druckwasserreaktor zu als auf den Siedewasserreaktor. Im Gegensatz zum Druckwasserreaktor wurden die Siedewasserreaktoren von ihren eigentlichen Systemen mehr vereinfacht und sogar noch Leitungssysteme weggelassen, da man sie stark vereinfacht realisieren kann. So liegen die Kosten für den US-ABWR am Kernkraftwerk South Texas bei zirka 4 Milliarden pro Block, während der fortschrittliche ESBWR bei mehr Leistung wohl im gleichen Feld liegt, die Kapitalkosten für das installierte Kilowatt, darauf kommt es an, niedriger liegen. Siehe dazu auch: http://www.iaea.org/inis/collection/NCLCollectionStore/_Public/45/026/45026160.pdf

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Weiter unten habe ich es gelesen und sage: Die Physik des Reaktorunfalls (Nuklearkatastrophe kann man nicht sagen, denn es passierte nichts nukleares, sondern nur eine Versteuung von Isotopen. Der Ursprung der Explosion hat nichts mit der Kernenergie selbst zu tun, auch wenn diese dazu beigetragen hat).

Als interessanter Aspekt, natürlich kommt es darauf an wie weit man in das Thema hinein geht, denn es gibt keine offizielle Variante, sondern nur einige anerkannte, einige plausible und einige abgelehnte Varianten des Unfalls. Ich würde euch anbieten eine bestimmte Frage nachzugehen, denn das ist die interessanteste: Wie kann es zur Leistungsexkursion kommen, wenn eine leistungsmindernde Xenonvergiftung vorliegt?

Die Frage ist eigentlich leicht erklärbar, die Effekte die dabei aber auftreten, gaukeln den Operatoren allerdings vor, dass der Reaktor stabil im niedrigen Leistungsbereich fuhr, jedoch die Konstruktion der Steuerstäbe zu einer Verschiebung im Reaktor führte, die im unteren Bereich zu einer Leistungsexkursion führte, dies wiederum zum Schmelzen der Brennelemente, dies wiederum zu einer Zirkonium-Wasser-Reaktion, dies wiederum zu einer Wasserstoffbildung, dies zu mehreren, mindestens zwei bis drei, Explosionen. Die erste Explosion fand im Reaktor statt, die zweite zündete den Reaktor und schoss ihn aus dem Reaktorschacht samt Moderator, dieser explodierte ein drittes mal 30 Meter über den Reaktorhallenboden und zerstörte den Block endgültig.

Das Problem ist, dass der INSAG-Bericht ein zugeschnittener ist. Viele Details bekommt man nur vom Designer des Reaktors, NIKIET, der den Reaktorunfall genauer analysierte. Also falls ihr das wirklich durchzieht, Physik im Bezug auf einen Unfall zu behandeln, der in allen Berichten unterschiedlich postuliert wird, bin ich gespannt was am Ende dabei herauskommt. Haltet mich auf dem laufenden! ^^

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Mhm... alle Antworten bisher an der Frage vorbei, schade... Daher erst einmal konkret: Der Fragesteller eint nicht, wie das Absorbermaterial vom System getrennt ist, da wird freilich wie um die Uranpellets ein Hüllrohr sein. Es ging darum, wie man die Antriebe, die außerhalb des Reaktors sitzen, so abdichtet, dass kein Wasser und keine Gase (es bilden sich sehr wohl Gase) nach außen austreten.

Bei den deutschen Anlagen gibt es in der Regel Compound-Rohre mit einem Gewinde außen, mit der es in den Reaktordruckbehälterdeckel verschraubt wird. Innen gibt es eine Bohrung, durch die später der Stab, an denen ein Steuerelementcluster hängt, hoch und herunter gefahren wird. Die Bohrung ist als Passung ausgeführt und hält schon alleine deshalb dicht. Zusätzlich gibt es ansonsten konventionelle Dichtmethoden, die in konventionellen Dampfanlagen mit hohem Druck ebenfalls eingesetzt werden. Sinn dieser Konstruktion ist, dass durch das Gewinde die tragende Funktion ausgeführt wird und sich selbst dichtet. Sekundär dichtet die Passung im inneren den Stab ab. Dadurch sind die Probleme, die ich gleich bei den ausländischen Anlagen erläutere praktisch nicht vorhanden.

Bei Anlagen im Ausland hingegen werden diese stutzen direkt mit dem Decken verschweißt. Sinn der Sache ist einfach die Einfachkeit dieser Konstruktion, jedoch muss hier das Bauteil neben der Dichtfunktion (insbesondere die Schweißnaht) auch die Last übernehmen, die sich ebenfalls wieder auf die Schweißnaht überträgt. Probleme die in Frankreich und den USA aufgetreten sind, können Abplatzungen der Schweißnähte sein und damit Deckelleckagen. Das wird in Deutschland durch die Basissicherheit umgangen.

Ich habe dir dazu noch ein Bild angehängt, dass du dir in etwa die Differenz zwischen den verschiedenen Bauweisen ansehen kannst und vielleicht auch die Funktion verstehst. Bei Siedewasserreaktoren läuft das sehr ähnlich ab.

Hast Du mehr Fragen dazu dann frage ;)

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Der nächste größere Flughafen in Russland, der Tschernobl am nächsten liegt, wäre der Flughafen von Brijansk.

Wenn du aber schnell dorthin möchtest, wäre Tschernigow der schnellere (ca. 85 Kilometer). Von der Stadt führt direkt die P56 nach Tschernobyl, dadurch spart man sich den längeren Weg über Kiew (vorzugsweise Flughafen Kiew-Schuljany) und über Iwankiw (ca. 135 Kilometer). Die Straße von Tschernigow aus führt zwar über weißrussisches Gebiet, wie aber bei der Bahnstrecke gilt hier das Wegerecht und du kannst die Straße ohne Passkontrollen oder irgendwelche Visas zur Durchfahrt nutzen.

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Die Antwort von Saramos ist Unsinn, ebenso die von JTKirk2000.

Zunächst zur Antwort von JTKirk2000: Ein Kraftwerk zeichnet sich aus, einen vorhandenen Energieträger zu nutzen, der diese in eine andere Energie umwandelt. Das ist bei Batterien und Akkus nicht so. Akkus und Batterien sind beides nur Speicher. Die Batterie kann aber bei einem Ladevorgang aufgrund der Zusammensetzung des Speichermediums nicht wieder geladen werden.

Saramos geht von traditionellen Arten er Kühlung aus. In der Regel kann aber eine Kernspaltung auch mit Luft gekühlt werden. Allerdings ist der Umfang beim Bau eines solchen Reaktors zu groß, da du eine so genannte "kritische Masse" erzeugen musst, um genug Brennstoff für diese beizuschaffen. Ohne eine kritische Masse ist eine Kernspaltung unmöglich.

Im Bezug auf die Größe im kleinsten Maßstab sind Radionuklidbatterien die kleinsten Kraftwerke, die es bisher gibt, aber die größte Leistung erreichen können. Bei wenigen Gramm können bereits mehrere Watt erzeugt werden. Der Aufwand ist aber tatsächlich sehr groß, sodass es sich weder für Einzelhaushalte oder Kleinverbraucher lohnen würde. Die Kernspaltung in zentralen Kraftwerken ist effizienter.

Zurück zu Realität: Wenn du wirklich was für die Tasche haben willst ist es besser, wenn du entweder an sonnigen Tagen eine kleine Solarzelle hast. einen leistungsstarken Akkumulator mit vielen Milliamperestunden oder eine Powerbank, wenn es um Smartphones gehen würde - oder einen von den neuen Akkus die heute schon den ganzen Tag angepriesen werden, die die doppelte Leistung bringen sollen, als bestehende Lithium-Ionen-Akkus. Nachteil, was leider kaum beachtet wird: Aufgrund der eingesetzten Materialien könnte sich die Lebensdauer dieses Akkus verkürzen.

Jedenfalls muss ich Dir Deinen Traum vom Superkraftwerk nehmen, das gibt es noch nicht, vielleicht fällt Dir was innovatives ein! ^^

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Das kommt auf die Anreicherung und den Brennelementtyp an. Im Schnitt sind Brennelemente von Siedewasserreaktoren etwas teurer als die für Druckwasserreaktoren. Im Schnitt kostet ein Brennelement rund eine Millionen Euro. Eine Brennelementnachladung, die jährlich erfolgt, kostet bei einem Konvoi-Block zwischen 65 und 70 Millionen Euro. Im Schnitt sind da etwa 65 bis 70 Tage Betrieb der Anlage. Wohl gesagt sind das die Preise vor der Einführung der Brennelementsteuer. Die Brennelementsteuer belastet jedes Brennelement mit zusätzlichen 1,7 Millionen Euro, sodass die gesamte Kernladung rund 190 Millionen Euro kostet. Letztlich kommt es aber auf die Lage des Weltmarktes für Uran an. Zwar werden Brennelemente für rund vier Jahre im Voraus bestellt, allerdings können Preissprünge, oder, wie aktuell durch die Abschaltung der Kernkraftwerke in Japan, einen Preissturz auslösen wegen Marktübersättigung. Diese Übersättigung beruhigt sich aber wieder, weshalb kurzzeitig stillgelegte Uranminen wieder in Betrieb gehen.

Der Restgewinn eines Kernkraftwerks wird wiederum in die Anlagenführung, Wartung und laufende Kosten investiert, sowie andere Steuern und die Abfallentsorgung (Zahlung an den Bund, der per Gesetz das Bundesamt für Strahlenschutz in der Pflicht hat, die aber wiederum die DBE zur Endlagerung beauftragt). Normalerweise refinanziert sich das ganze ziemlich schnell.

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Die einfache Erklärung: Die Erregermaschine und der Generator gehören zusammen. Der Generator besteht aus den Spulen, die sich um den Läufer befinden. Der Läufer ist selbst ja nicht magnetisch und würde so mit den Spulen alleine keinen Strom erzeugen. Durch die Erregermaschine wird deshalb ein Erregerstrom (Gleichstrom) erzeugt durch ganz konventionelle Weise, wie beispielsweise Kohlebürsten. Dieser Strom wird geregelt, ohne technisches Schickimicki jetzt zu erklären, auf eine Wicklung im Läufer geleitet, wodurch sich ein gleiches Magnetfeld bildet. So kann der Generator Elektrizität erzeugen.

Mit dem Erregerstrom kann des weiteren die Leistung des Generators gesteuert werden. Da dieser immer synchron mit dem Netz die gleiche Geschwindigkeit haben muss, in deutschen Kernkraftwerken 1500 Umdrehungen pro Minute (bei Hochgeschwindigkeitsturbinen 3000 Upm), kann man nicht einfach so die Geschwindigkeit erhöhen, dann würde es einen Kurzschluss im Generator geben. Deshalb: Wird der Erregerstrom durch einen eingebauten Regler verstärkt, wird das Magnetfeld stärker, wodurch sich der Generator schwerer drehen lässt, womit die Leistung des Reaktors erhöht werden muss, um die Geschwindigkeit zu halten. Gleichzeitig steigt dadurch die Leistung, die der Block abgibt. Wird der Erregerstrom reduziert, so lässt sich der Generator leichter drehen. Um eine Überdrehzahl zu vermeiden, muss die Leistung des Reaktors gedrosselt werden. So läufts leicht detailliert und grob erklärt.

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Also erst einmal grundsätzlich, heißen die Isolation Condenser im Deutschen nicht Isolationskondensator sondern Leerlaufkondensatoren. Das kann man im Thesaurus der IAEA nachlesen, schau mal unter I, such den Isolation Condenser und lass es dir auf Deutsch übersetzen. Ich will gar nicht wissen woher dein Begriff Isolationskondensator stammte, er ist jedenfalls falsch. https://nkp.iaea.org/INISMLThesaurus/

Dieses verhalten ist bei den älteren GE-Anlagen normal. Da vieles Halbautomatisch gesteuert wird schließt des System die Ventile, da es für das wegbleiben der Spannung im System nicht ausgelegt ist. Für den Block bedeutet es, dass das Kernkraftwerk, wenn die Stromversorgung weg ist, Stillgelegt ist und sämtliche Systeme im geschlossenen Zustand sein sollten. Bleibt die Spannung bei den Ventilen also weg, schließen sie sich automatisch. Das hat auch den Hintergrund, dass diese halbautomatische Steuerung mit noch geöffneten Ventilen nichts anfangen kann und diese, auch wenn sie geöffnet sind, als geschlossen im Kontrollraum darstellt.

Eine ähnliche Störung gab es bereits mal im Kernkraftwerk Oyster Creek, bei der es zu einem Stromausfall in Teilen des Blocks kam. Das System hat dort ähnlich reagiert. Allerdings hat man dort die Reaktoren entsprechend umgerüstet, da solch ein Verhalten nicht gewünscht war.

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Mir ist schon wieder schlecht wenn ich hier einige Antworten lese...

Konsequent kommt Wasser für verschiedene Zwecke im Kernkraftwerk zum Einsatz:

Im Primärkreislauf wird bei einem Leichtwasserreaktor Wasser verwendet, um die Wärme aus dem Kern abzuführen. Es ist nicht das primäre Ziel den Kern zu kühlen. Wenn man das wollte, dann würde das Wasser schneller durchgeleitet werden und der Kern auf der kleinst möglichen Temperatur gehalten werden. Das Wasser ist auch nicht hochradioaktiv sondern hat in etwa die gleiche Aktivität wie normales vollentsalztes Wasser. Dies wird einerseits durch die stetige Reinigung und Desaktivierung des Wassers gewährleistet, sekundär durch die Tatsache, dass das Wasser mit dem eigentlichen Brennstoff und radioaktiven Partikeln in den verschlossenen Brennstäben nie in Kontakt kommt. Wenn es ein Leck an einem Hüllrohr gibt, kommt vor, dann erhöht sich die Aktivität auch nur um Millionenstel, was allerdings bereits die Tolleranzgrenze überschreitet und das Brennelement getauscht werden müsste.

Wenn es sich nicht um einen Siedewasserreaktor handelt und der Dampf nicht direkt aus dem Reaktor an die Turbine geleitet wird, handelt es sich um einen Druckwasserreaktor, der einen sekundären Kreislauf besitzt. In diesem Kreislauf befindet sich auch Wasser, das so genannte Speisewasser. Das Speisewasser soll durch den Damperzeuger, der die Wärme aus dem dadurch fließenden Kühlmittels des Primärkreislaufs an den Sekundärkreislauf überträgt, auf eine kritische Temperatur erhitzt werden und verdampfen. Der Dampf Der Dampf wird anschließend an die Turbine weitergeleitet, an der dem Dampf die Energie entzogen wird und die sich bilden Wassertropfen durch ihr Eigengewicht in den Kondensator fallen.

Ein Teil ist auch noch Dampf, der dort unten weiter entspannt wird durch das kalte Kühlwasser, das im so genannten Kühlwasserkreislauf aus einem anliegenden Gewässer durch den Kondensator geleitet wird. Wie auch im Dampferzeuger bleiben die Kreisläufe baulich getrennt. Übrigens ist der Kondenstaor einer der wichtigsten Bauteile, da durch diesen Temperaturunterschied und die Entspannung des Dampfes erst der Unterdruck entsteht, der die Energieerzeugung und den Dampfstrom möglich macht.

Das ist das gröbste. Bei Interesse kann ich weitere Bereiche spezifizieren.

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Wurde bereits von einigen Staaten gemacht, ist aber umstritten. Dass das Meer radioaktiv Verseucht werden würde ist so nicht haltbar. Die Menge an Abfällen in Relation zum Wasser, dass sich im Meer befindet, ist schon ziemlich unterschiedlich groß,. Wahrscheinlich würden die Stoffe so stark Verdünnt werden, dass es auf dem Kubikmeter Meerwasser sehr unwahrscheinlich scheint, dass radioaktive Partikel enthalten sind.

Die Sache ist die, dass man diese Abfälle nicht im Falle des Falles zurückholen könnte und die Dichtheit der Behälter nicht genau geprüft werden kann. Sekundär muss man sagen, dass Länder, die eher in der Meeresströmung liegen, an der die Abfälle beispielsweise deponiert wurden, eher betroffen wären, falls doch radioaktive Stoffe austreten sollten. Die USA haben mal südlich vom Kamtschatka in Richtung Japan, in japanischen Hoheitsgewässern radioaktive Abfälle entsorgt. Das ist ein kleiner Streitpunkt bis heute und deshalb im großen Maßstab erst recht nicht durchsetzbar. Zwar gibt es auch gesunkene Atom-Unterseeboote, deren Reaktoren heute noch auf dem Meeresboden liegen, bei denen wurden aber bereits die Reaktoren so gebaut, dass sie im Falle eines Sinkens des U-Bootes dicht bleiben, sekundär werden die meisten davon unregelmäßig überwacht. Die werden aber auch früher oder später geborgen, eben weil das unberechenbar ist. Gleiches gilt übrigens auch für die Verwendung von radioaktiven Abfällen in das Weltall.

Als letztes muss man sagen, dass ein großer teil der Abfallmengen hausgemacht sind, da einige Staaten nicht auf die Wiederaufbereitung setzen und so noch brauchbares Material auf die Deponie bringen. Sekundär könnte man die Abfälle noch weiter behandeln und Transmutieren. Das macht Russland im experimentellen Maßstab im BN-600, im pseudo-kommerziellen Maßstab im BN-800 und im kommerziellen Maßstab im BN-1200.

Zu den bereits im Meer versenkten Abfällen:

  • Die Schweiz lagerte in 3600 bis 4750 Metern Tiefe zwischen 1969 und 1982 insgesamt 2308 Kubikmeter schwach radioaktive Abfälle mit einer Alphaaktivität von 4318 GBq und einer Gammaaktivität von 44158025 GBq im Nördlichen atlantischen Ozean ein - der Abfall war aufbereitet.
  • Belgien lagerte in 65 bis 5200 Metern Tiefe zwischen 1960 und 1982 insgesamt 15765 Kubikmeter schwach radioaktive Abfälle im Nördlichen atlantischen Ozean ein - der Abfall war aufbereitet.
  • Die USA lagerten in 11 bis 5289 Metern Tiefe zwischen 1949 und 1967 insgesamt 8600 Kubikmeter schwach radioaktive Abfälle im Nördlichen atlantischen Ozean ein - der Abfall war aufbereitet.
  • Die USA lagerten in 896 bis 5487 Metern Tiefe zwischen 1946 und 1962 insgesamt 14000 Kubikmeter schwach radioaktive Abfälle im pazifischen Ozean ein - der Abfall war aufbereitet.

Das sind die Länder, die dazu angaben machen, wie viel genau eingelagert wurde, was und wo. Neben diesen lagerten folgende Länder ohne spezifische Anlagen in Ozeanen radioaktive Abfälle:

  • Frankreich
  • Deutschland (BRD, DDR nicht)
  • Italien
  • Niederlande
  • Neuseeland
  • Schweden
  • Vereinigtes Königreich

Wer die genauen Orte erfahren will mit Koordinaten, der kann sich dieses Dokument ab Seite 31 Ansehen, dort sich die genauen Orte mit Koordinaten gekennzeichnet: http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/te_1105_prn.pdf

Die Lagerung ist seit dem 20. Februar 1994 im Meer verboten.

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Also Grundsätzlich ist so etwas möglich. Am besten und am einfachsten, zumindest aus meiner Sicht, ist ein Wasserrohrkessel. Hier könnte man eine Brennkammer errichten, durch die viele kleine Rohre führen, durch denen das Wasser geleitet wird. Anschließend bündelt man diese über einen Header zu einem großen Rohr, vorzugsweise kann man auch Dampfabscheider benutzen, jedoch müsste das Wasser dann unter Druck stehen, was jedoch gefährlich ist, denn bei Fehlbereichnungen könnte die das Teil um die Ohren fliegen.

An deiner stelle würde ich weniger auf die Stromerzeugung setzen, sondern viel mehr auf Heizzwecke. Das ist wirtschaftlicher und du brauchst nicht so viel Wärme, um eine Turbine anzutreiben, denn erst ab einer bestimmten Temperatur ist es möglich unter wirtschaftlichen Bedingungen zu arbeiten. Ist der Dampf nur Sattdampf, so hat mein einen geringeren Wirkungsgrad und erzielt geringere Leistungen als mit Heißdampf. Wobei wir hier wieder bei großen Temperaturen unter Druck wären und eine mögliche Berstgefahr. Deshalb wichtig: Selbstöffnende Ventile, die bei einem bestimmten Druck sich eicht öffnen, um eine Explosion zu vermeiden.

Jetzt kommt der chemische Teil, der wichtig ist, ansnonsten sollte man es machen: Entweder verwendest du kontinuierlich destiliertes Wasser und tauschst es regelmäßig aus, oder du benötigst einen Entgaser. Das ist nötig, um bei der Dampferzeugung für eine Turbine die Salze und andere Sekrete aus dem Wasser zulösen. Ansonsten verkalkt dir der Kessel mit der Zeit und die Salze greifen deine Rohre an, sodass es zu Lecks kommt. Dieses Bauteil ist unabdingbar.

Beim letzten Punkt geht es um die Kühlung: ich weiß leider nicht wie du dir das Vorgestellt hast!? Einen kleinen Nasskühlturm im Garten, Zellenkühler oder Abwärmenutzung fürs eigene Haus? Wenn ein größerer Fluss nebenan ist könnte man sich mit der örtlichen Gewässeraufsicht in Verbindung setzen.

Kurz zum elektrotechnischen Teil: Wenn du einen Generator angeschlossen hast, das gilt für jedes Kraftwerk, das seine Energie mit Bewegung erzeugt, musst du die Frequenz eins zu eins mit dem Netz halten. Verändert sich die Drehung des Generators nur leicht, sodass die Frequenz 0,2 Hertz zu hoch oder zu niedrig ist, so kann es dir passieren, dass zu einen Kurzschluss im Generator hast und du einen neuen brauchst. Du musst also die Umdrehung halten, entweder durch eine eigene Entwicklung, die diese Frequenz hält, oder du musst ständig nachregeln. Solltest du auf einen herkömmlichen Generator setzen, wie sie in Kraftwerken eingesetzt werden, also mit Erregermaschine, so kannst du das über den Spannungshalter dort ohne viel Aufwand selbst regeln, jedoch musst die Anlage ständig überwacht werden. Bezüglich der hohen Temperaturen und Drücke könnte es auch passieren, dass du mit dem Gesetz in Konflikt kommst, denn ab einer bestimmten thermischen Leistung, sowie ab einem bestimmten Druck, muss der TÜV prüfen, bedeutet, du müsstest dein Kraftwerk anmelden.

Meine Empfehlung: Aufgrund der Tatsache, dass ein kleines Wärmekraftwerk aufgrund der vorangegangenen Kriterien ziemlich unreal wird, jedoch für Heizzwecke durchaus zu realisieren ist (das Gebäude sollte jedoch entsprechend groß sein), empfehle ich lieber eine Enegiequelle zu nutzen, die keine Umwege über andere Medien beschreitet (Wärmekraftwerke mit Dampf), beispielsweise Kleinwindanlagen, ein BHKW als Gasturbine oder Motor, oder der direkteste Weg, bisher die einzige Technologie die keine Bewegung zur Energieerzeugung benötigt, die Photovoltaik. Alternativ, was sicherlich auch ein Spass wäre, sofern du neben einen Bachlauf oder nicht all zu großen Fluss wohnst, könnte man sich auch Wasserrechte erwerben und ein kleines Wasserkraftwerk. Allerdings würde ich nicht unbedingt den Selbstbau empfehlen, sofern man keine Kenntnisse über Elektrotechnik hat.

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