Hallo liebe Community,

meine Freundin und ich sind seit ca. einem Jahr ein Paar.
Der Start war äußerst schwierig, auch kulturell unterscheiden wir uns sehr.
Trotzdem ist sie das was einem Seelenverwandten für mich am nächsten kommt und ich kann mit derzeit eine Trennung auch nicht wirklich vorstellen.

Mein Problem ist ein anderes. Wir leben in zwei verschiedenen nahegelegenen Großstädten. Obwohl die Städte Nachbarn aus der selben Region sind unterscheidet sich das Leben doch sehr.

Meistens kommt sie mich besuchen. Die Fahrzeit beträgt gut 20 Minuten von Haustür zu Haustür. Immer wenn sie bei mir ist, ist alles harmonisch. Wir unternehmen Dinge, wir entspannen wir genießen das Leben.
Leider kann ich nicht behaupten, dass dies auch so ist wenn ich sie besuche.

Die Stadt in der sie lebt ist meiner Meinung nach vollgestopft. Es gibt keine Bewegungsfreiheit, keine Möglichkeit zum entspannen und keine Privatsphäre.
Da ich keine großartige Möglichkeit habe mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen, fahre ich mit dem Auto zu ihr. In ihrer Wohngegend gibt es im Umkreis von gut 3km keine Parkplätze. Ständig fahre ich stundenlang im Kreis und suche nach einer Möglichkeit das Fahrzeug abzustellen, häufig fahre ich auch hin, drehe meine Runden und fahre dann enttäuscht wieder nach Hause. Das ganze hat mittlerweile ein Ausmaß angenommen, dass ich regelrecht Angst davor habe sie zu besuchen, weil ich psychisch nicht mit den Umständen zurecht komme und mich frage wie ein Mensch freiwillig an so einem Ort leben kann.
Selbst wenn ich mit sehr viel Glück eine Möglichkeit finde das Fahrzeug abzustellen, traue ich mich danach kaum aus der Wohnung, es ist unglaublich laut, Reizüberflutung und diese panische Angst, keinen Parkplatz zu finden und wieder stundenlang im Kreis zu fahren.

Ich habe wenn ich bei ihr übernachte wegen dem Lärm schon oft die Heimreise angetreten.
Oder treffen mit ihr absagen müssen, weil ich keine Möglichkeit hatte das Fahrzeug abzustellen und wieder nach Hause gefahren bin.

Ich kann nicht von ihr verlangen, dass sie ihre gewohnte Umgebung für mich verlässt und umzieht. Ich mache mir einfach nur sorgen, dass sie sich vielleicht doch irgendwann an meinem Unwohlsein in ihrer Wohnung bzw. Stadt stört und wir keinen gemeinsamen Nenner finden.

Meinen Wohnort bezeichnet sie hingegen als langweilig, tot und ärmlich. Ich muss zugeben: alles stimmt, dafür ist man hier aber wenigstens mobil.

Was würdet ihr in so einer Situation tun?

Liebe Grüße