An einem Tag geht nur einbrechen. Fuer mich eine Unart ein Pferd zu zaehmen.

Ich habe lieber einen verlaesslichen Partner fuer die taegliche Arbeit. Und hier, in Brasilien, ist ein Pferd immer noch ein Nutztier fuer die taegliche Arbeit mit Rindern, sowie ein normales Fortbewegungsmittel. Unsere Weiden haben andere Dimmensionen und ein guter Freund ( Pferd ) rettet Dir eventuell das Leben. Bei Annaeherung von Schlangen oder Wildkatzen, Hunden und anderen Tieren gibt es Signal und weckt somit den Reiter.

Ergo ist es zu empfehlen das Tier sanft, und mit viel Geduld, an seinen Freund ( den Reiter ) zu gewoehnen.

Ich weiss bestimmt nicht alles, oder nur sehr wenig, ueber den Gebrauch eurer Freizeitpferde. Hier wird nach Cowboyart geritten, Lasso und Reitgerte dienen mehr als Werkzeug oder Verteidigung gegen wilde Rinder. Schusswaffen sind verboten, obwohl Sie ab und zu noetig waeren. Fuer so etwas benutzen wir unser Buschmesser. Brasilien ist ein grosses Land ( 26,5 mal groesser als die BRD ) und selbst unser Bundesstaat hat Platz fuer 2,3 Deutschlands. Einige der letzten Abenteuer hier sind, ein 15 taegiger Viehtrieb in Goias, ein 14 taegiger Ritt zum groessten Rodeo Brasiliens in Barrettos / SP und einige kleinere Cavalcadas zwischen 2 und 5 Tagen.  Taegliche Leistung dabei rund 60 Km im Sattel.

Fuer den Viehtrieb benoetigt man 3 Pferde zum Wechseln, Nach Barrettos empfiehlt es sich 2 gute Pferde oder Mulis zu benutzen, und fuer kleinere 2- 5 Tage genuegt ein wirklich gutes Pferd. Ungezaehmte Pferde kann man gut mit einen nachgeahmten Wiehern locken. Wenn das Pferd sich naehert bleibe ruhig und bewege Dich auch gemaechlich. Schnelle Bewegungen erschrecken das Tier. Rede immer leise und im beruhigenden Tonfall. Zucker und andere Suessigkeiten unterlasse. Diese sind nicht gut fuer die Zaehne des Pferdes. Nimm besser Obst und Gemuese oder ein Broetchen um es zu locken. Pferde sind immer hungrig und dankbar fuer eine Leckerei. Uebereile nichts und habe viel Geduld.

Bedenke immer. Ein besseres Tier macht alles fuer Dich aus Liebe. Ein Tier das Angst vor Dir hat laesst Dich reiten, laesst Dich aber im Stich, wenn Du es mal wirklich brauchst.

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Ich arbeite und zaehme hier in Brasilien Pferde.

Meine Methode unterscheidet sich eventuell von derer anderer.

Zuerst einmal muss das Tier Vertrauen in den Menschen gewinnen.

Setze Dich einige Stunden auf die Weide und rede mit ruhiger Stimme beruhigend auf das Tier ein. Pferde sind sehr neugierig, besonders junge Pferde, und naehern sich dem Menschen langsam an. Lasse das Tier deinen Geruch sich einpraegen.

Einige Leckereien ( Aepfel, Karotten usw. ) erleichtern das "Kennen lernen"

Schon nach 2 bis 3 Tagen kannst Du das Tier streicheln und es verliert die Angst.

Erhebe bis zur Gewoehnung nie die Arme ueber deinen Kopf. Dies ist fuer ein Pferd genau wie wenn ein anderes Pferd auf die Hinterlaeufe steigt. Wenn das Pferd sich an Dich gewoehnt hat, lege ihm deinen Kopf ueber seinen Hals. Unter Pferden ist dies das Signal fuer freundschaft, und das Tier versteht dies auch vom Menschen. Wenn das Pferd dann Dir auch den Kopf ueber die Schulter legt, hast Du einen Freund gewonnen der Dich nie willentlich entteuscht. Ich arbeite hier mit Mangalarga Marcheador, Campolina sowie mit Eseln und Mulis.

Ich brauche weder Peitsche noch Sporen.

Bei mehrtaegigen Ausritten ( 240 Km innerhalb 4 Tagen ) lasse ich mein Tier frei waehrend des Tages. Ein Pfiff genuegt um es zu rufen.  Mein Lieblingstier ist ein schwarzer  Mangalarga Hengst, welcher auch mein bester Freund ist. Er hat mich noch nie entteuscht.

 

Zur Zeit zaehme ich einen 2 einhalb jaehrigen weissen Mangalarga Hengst. Er ist schon sehr eifersuechtig wenn ich andere Pferde reite.

Viel Glueck mit deinem Pferd.

Behandle es gut, und es behandelt Dich gut.

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