Die Kommerzialisierung erreicht von Jahr zu Jahr neue Höhepunkte. Man muss sich doch einfach mal vor Augen führen, wie es sich in den letzten Jahren oder Jahrzehnten entwickelt hat. Es ist noch gar nicht so lange her, da waren die Leute an Weihnachten dankbar, über ein paar Süßigkeiten und nen gestrickten Pulover und zu Ostern gab es ein paar bunte Eier und alle waren zufrieden. Heute gibt es zu Weihnachten die fette Spielekonsole für hunderte Euronen und zu Ostern dann die Spiele, die auch ein Vermögen kosten. Früher bestand der Sinn darin, zusammen ein schönes Essen zu genießen und ein wenig Zeit miteinander zu verbringen, während es heute Maggi Fix Soßen zum Angebotsbraten gibt und die Leute von einem Termin zum nächsten hetzen.
Ich arbeite im Lebensmittel-Handel und bin sogar Eigentümer eines Supermarktes und es widert mich immer mehr an, wenn ich im September bei 35 Grad Freibadwetter, schon die Lebkuchen in den Verkauf stellen muss, weil einfach keine späteren Liefertermine möglich sind. Und alles nur, weil ein paar Sesselpubser meinen, so könnte man 5 Cent mehr Umsatz machen. Damit versaut man den Kindern nur die Vorfreude und sie nehmen es einfach nur als alltäglich war. Auch mich stört es gewaltig, wenn ich dran denke, wie wir uns als Kinder noch gefreut haben, wenn es endlich ein paar Clementinen gab und da war es schon Ende November, kurz vor Nikolaus und diese Freude stieg dann immer weiter, bis zur Bescherung und einem wirklich familiären Fest.
Es liegt zum Glück immer noch, ein Stück weit, in eigenen Händen, wie sehr man sich diesem Konsumdruck beugt oder auch nicht. Trotzdem ist die Entwicklung in unserer Gesellschaft sehr bedenklich und der Sinn der Weihnacht geht immer mehr verloren.