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Der Bachelorabschluss in Chemie ist kaum mehr wert als das Papier auf dem er gedruckt ist. Wenn du erst Laborant gelernt hast, kannst du dir den Bachelor ohne anschliessenden Master sparen, denn der verschafft dir in der Chemiebranche keine weiteren Vorteile. Für die Industrie bist du mit Bachelor nicht interessanter. Wenn die Leute für die Forschung brauchen, suchen sie Leute mit Know-How, eben Masterabsolventen und Promovierte. Ebenso wirst du keinen Angestellten in den Arbeitskreisen der Professoren finden, der nach dem Bachelor freiwillig aufgehört hat. Für die einfachen Aufgaben wie Lösungen ansetzen, Messungen durchführen etc. sind die Laboranten da. Wenn ein Student den Bachelor hat, dann hat er sich aus der Sicht des Professors für solch einfache Aufgaben qualifiziert. Das ist toll um sich etwas Geld dazuzuverdienen, aber mehr auch nicht. Ein Student der noch im Bachelor ist und keine Laborantenausbildung hat, kriegt so eine Stelle nicht (eigene Erfahrung). Ich vermute, dass das in den Firmen ähnlich aussieht. Für die Laborantenausbildung reicht ein Realschluss und dementsprechend ist das Gehalt. Wenn es dich erfüllt blind Anweisungen zu befolgen, solange du mit Chemikalien arbeiten kannst, dann bist du mit der Laborantenausbildung eigentlich schon bedient. Daher machen alle Bachelor-Chemiker die in der Richtung bleiben möchten mit dem Studium weiter. Man will an der Entwicklung neuer Substanzen, interessanter Werk- oder Wirkstoffen wirklich beteiligt sein, also auch selber mal ein Forschungsprojekt oder Prozess aktiv leiten und nicht nur ausführende Hand sein. Mit dem Bachelor/Laborant oder beidem wird das keine Wirklichkeit. Als Laborant/Bachelor bist du nur eine Hilfskraft. Ob du als Bachelor mehr Geld kriegst bezweifel ich, denn finanziell gesehen erfüllt ein Laborant deinen Aufgabenbereich aber dem kann man auf jeden Fall weniger bezahlen. Da du ein Abitur hast würde ich dir vorschlagen einfach mal Chemie zu studieren, dann wirst du sehen ob dir das liegt oder nicht. Mir selber hätten Praktika etc zum Schnuppern im Endeffekt nichts gebracht. Den Bachelor habe ich in Regelstudienzeit mit gesamtnote 2,4 bestanden. Klar gabs viele die besser waren, aber andererseits habe ich mich gegen über die Hälfte der Studenten, die mit mir angefangen haben durchgesetzt. Die haben abgebrochen. Jetzt im Master bin ich allerdings gescheitert. Da hätte ich noch soviel Schnuppern können. So eine Entwicklung hätte ich dadurch auch nicht absehen können.