Auftrag doch nicht erhalten, dafür Rechnung gestellt. Geht das?

Wir hatten jemanden gesucht der bei uns eine Arbeit durchführt. Nach langen suchen wendeten wir uns an MyHammer um dort einen Handwerker zu finden. Als ich am nächsten Morgen auf dem Weg zur Arbeit war, rief mich ein Handwerker an und machte mir ein Angebot, das ich auch angemessen fand. Ich sagte ihm das ich nicht Zuhause sei, mein Mann hingegen schon. Er versprach das Angebot über MyHammer durchzuschicken und ich versprach dass mein Mann ihm die Festnetznummer durchmailen würde, damit ein konkreter Termin, eventuell schon für denselben Tag, vereinbart werden kann. Mein Mann bestätigte online dass wir das Angebot annahmen, mailte die Nummer durch, und wartete auf den Anruf. Es rief auch kurz darauf jemand an und mein Mann ging davon aus, dass es sich um besagten Handwerker handelt (zumal ja sonst keiner die Nummer hatte). Er hatte ja noch nicht mit ihm gesprochen, konnte also an der Stimme nicht erkennen, dass es ein anderer Handwerker war, der nicht über MyHammer sondern über einen Bekannten an uns gekommen war. Mein Mann wunderte sich lediglich dass der Preis auf einmal etwas günstiger war, dachte sich aber erst nichts dabei. Prompt wurde ein Termin für den nächsten Morgen vereinbart. Später rief mich mein Mann, gab mir die Nummer durch, die angerufen hatte, und bat mich zu überprüfen ob es der Selbe Handwerker sei, weil er im Nachhinein doch ein mulmiges Gefühl hatte, wegen dem etwas anderen Preis, und selbst gerade auf dem Sprung war. Beim Vergleich der Telefonnummern stellte ich fest, dass es wirklich jemand anderes gewesen war. Da mit den Handwerker über MyHammer noch kein Termin bestand, schrieb ich ihm eine Mail, entschuldigte mich vielmals für das Missgeschick, und teilte ihm mit, dass ich sein Angebot nun doch nicht in Anspruch nehmen würde. Kurze Zeit später rief mich dieser an und meinte, seine Mittarbeiter seien nun unterwegs zu mir, und ich solle doch meinem Mann Bescheid geben. Ich erklärte ihm was passiert war, und auch das ich ihm doch eine Mail geschrieben hatte, und das ja gar kein Termin vereinbart gewesen war. Nun will er mir eine Rechnung schreiben für die „verlorene Zeit“ die seine Mittarbeiter ja nun schon investiert hätten. 30 Euro plus Steuern, sagt er, seien angemessen. Geht das überhaupt? Er hatte ja meinen Mann nicht erreicht, bezüglich Terminabsprache, und auch mich nicht vorher angerufen (meine Nummer hatte er ja auch noch) um abzuklären ob es auch wirklich passt. Ich kann natürlich nachvollziehen, dass er verärgert ist. Aber mir eine Rechnung schicken dafür das er den Auftrag nun doch nicht hat? Sicher, wir hatten eigentlich zugesagt, aber wir haben auch am selben Tag wieder abgesagt, sogar noch bevor er seine Mittarbeiter losgeschickt hatte.

Recht, Handwerker, Stornierung
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.