Gute Kleidung ist doch ein Stück Kultur und steht in gewisser Weise auch für den Respekt gegenüber den Menschen, mit denen man umgeht. Das trifft insbesondere für das Umfeld in bestimmten Berufen zu. Dass man sich in der Freizeit legerer kleidet und ein Heizungsmonteur keine Krawatten tragen muss, versteht sich von selbst. Mir fällt aber auf, dass gute Kleidung auch in Berufen, wo man früher streng aufs äußere Erscheinungsbild geachtet hat, eine immer kleinere Rolle spielt. Beispiel: Alexis Tsipras, der anderen Politikern grundsätzlich krawattenlos gegenübertritt. Das hat für mich ein provokatives Element.

Ich erwarte jetzt Antworten wie "Ist doch viel bequemer; egal, wie man sich kleidet; Krawatten sind überkommen" usw. Aber ist das nicht ein langsamer Verfall der Sitten?