Hallo zusammen,

ich habe leider auch immer wieder festgestellt, dass Gutmütigkeit ausgenutzt wird. Und ja, natürlich muss man immer wieder Grenzen setzen, doch irgendwie ist doch auch diese Notwendigkeit sehr traurig, da irgendwie wenig "freiwillig" passiert oder gewürdigt wird. (Ein Glück habe ich jedoch schon öfter erlebt, dass lange im Nachhinein manche doch noch feststellen, was sie an einem hatten.)

Zu der Frage, warum Gutmütigkeit immer wieder ausgenutzt wird, gibt es meiner Meinung nach einen überzeugenden bildlichen Vergleich. Im Privatleben bekommt man wie im Berufsleben meist eine bestimmte Rolle aufgedrückt. Das heißt, wenn man viel zuhört, anderen stets hilft oder sich stets um die kümmert, denen es nicht so gut geht, dann ist man halt (auch) privat die "Therapeutin", die "Alltagshelferin" oder die "Krankenschwester". Und wie man von einer Therapeutin erwarten "darf", dass sie einem zuhört (und nicht plötzlich ihren eigenen Müll loswerden will), so wird auch privat erwartet, dass man seine Rolle beibehält - vor allem natürlich, umso bequemer sie für andere ist. Und wer würde schon von einem "Manager" verlangen, dass er einem Kranken sein Bett herrichtet? Bestimmte Berufe werden dann noch Eigenschaften zugeordnet, und so kommt es, dass Gutmütigkeit oft mit Naivität oder Dummheitverwechselt wird. (Meiner Meinung nach hat Gutmütigkeit aber rein gar nichts mit Dummheit oder Naivität zu tun!!!)

Trotz allem bin auch ich der Meinung, dass es sich lohnt, einen guten Charakter zu behalten. Man muss halt immer gut überlegen, zu wem man gutmütig ist und ob diese Person es auch verdient hat. Auch wenn das sehr anstrengend ist.

Ich wünsche allen Mitstreitern hier einen schönen Tag!

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