Ich bin zurzeit seit ziemlich einem Jahr (August 2020) in meiner Ausbildung als Mechatroniker im Maschinenbau, der Betrieb hat kurz nach Beginn meiner Ausbildung die Insolvenz angemeldet und von da an ging alles abwärts. Dieser ganze Insolvenz Zeitraum ging dann ca. vom Ende letzten Jahres bis April diesen Jahres, in denen wirklich absolut gar nichts zu tun war die Hallen waren dunkel und der Strom sogar oft aus, wir saßen jeden Tag einfach nur 8 Stunden am Handy und haben gewartet das der Tag umging, paar kleine Tätigkeiten wie Büros ausräumen, Ordner sortieren oder sonstige Sachen gab es natürlich auch mal zu tun, das gehört dazu keine Frage aber es waren wirklich die einzigen Inhalte dieser Zeit , zusammen mit Netflix gucken ;).

Also die Insolvenz ist jetzt ca. 3.5 Monate her und vom neuen Eigentümer wurde ca die Hälfte der Belegschaft entlassen, unten in der Fertigung sind wir von 60 auf 22 geschrumpft. Da der Ausbilder schon in Zeiten wo der der Firma noch „gut ging“ nicht wirklich Zeit für die Azubis hatte sondern den Posten nur so nebenbei übernommen hat, da er nebenbei der Einzige Angestellte ist, der die fertigen Maschinen in Betrieb nimmt, mache ich mir Sorgen das das jetzt natürlich nicht unbedingt besser wird, da sogar momentan wo nichts zu tun ist er eher rumsitzt als uns etwas beizubringen. Auch 3-4 Wochen vor den Prüfungsphasen war der Ausbilder für die Azubis im Lehrjahr über mir nicht da sondern auf Montage, sprich sie hatten keine Anlaufstelle für fragen, dementsprechend fallen auch alle Prüfungen der Azubis des Betriebs eher schlecht aus, was auch in der Umgebung bekannt ist.

Natürlich habe ich auch schon das Gespräch mit dem Ausbilder gesucht der seit ca. 3 Monaten sagt das es in 2 Wochen wohl wieder los geht mit Aufträgen und die Azubis dann auch eingebunden werden, was ich so langsam einfach nicht mehr glauben kann. Und falls es dann wieder los geht, er ist ja anderweitig beschäftigt und kann sicher keinen 6 Azubis etwas beibringen, daher denke ich das wir einfach da abgestellt werden wo gerade Not am Mann ist, wie die anderen Lehrjahre die 2 Monate an der Säge standen.

Ich wollte die Ausbildung vor dem Studium abschließen um Praxis zu sammeln und Berufserfahrung vorweisen zu können, einfach im mich zu orientieren was mich genau interessiert. Das ist nun aber irgendwie einfach nicht der Fall anstatt Schaltschränke zu verdrahten, Programme zu schreiben und Maschinen zu verstehen sitze ich nur rum und warte jede Woche das es wieder besser wird wie versprochen und keine Frage vielleicht wird es das aber wann ist es zu spät ich muss ja irgendwann den Punkt erreichen wo ich eine Entscheidung treffe.

Ich habe mich sicherheitshalber schon für das Wintersemester an der Uni eingeschrieben und nun meine Frage, was würdet ihr an meiner Stelle tun abwarten und hoffen das sich diesmal wirklich was tut mir den Risiko das alles so bleibt und ich weitere 2.5 Jahre nicht wirklich viel lerne, oder zum Wintersemester hin studieren?

LG

Mark