Als Standesbeamter darf ich allen zukünftigen Brautpaaren den Tipp geben: wenn ihr gerne persönliche Worte bei eurer Trauung hören wollt, dann solltet ihr vorher auch etwas Persönliches über euch erzählen.

 Ich weiß es ist nicht überall so, aber meine Kollegen und ich geben bei der Anmeldung der Hochzeit einen freiwilligen Fragebogen an jedes Paar aus, man kann aber auch freihändig etwas über die eigene Geschichte aufsetzen oder ein Vorgespräch führen. Wenn so etwas nicht genutzt wird, kann ich auch nichts anderes machen, als ein paar allgemeine Sätze über die Ehe zu sagen. Kann schließlich nicht raten, was das jeweilige Paar bereits erlebt hat oder was sie so ausmacht.

Ob später noch kirchlich geheiratet wird oder nicht, spielt für mich persönlich keine Rolle. Es sollte sich in keinem Fall wie ein Gang aufs Amt anfühlen, sondern etwas besonderes sein, woran man sich gern sein Leben lang erinnert.

Für mich ist es wichtig, dass es möglichst so wird, wie das Paar es sich wünscht. Manche wollen auch ausdrücklich nur kommen, ja sagen und unterschreiben, dann wird es bei mir auch so gemacht.

Ein paar Formalitäten wie Überprüfung der Personalien und Verlesen der Niederschrift müssen schon sein, das stimmt, aber so steht es nun mal im Gesetz. Für alles Drumherum kann man aber grundsätzlich seiner Fantasie freien Lauf lassen, sofern der Standesbeamte mitmacht und man es rechtzeitig vorher bespricht.

Da man sich das Standesamt der Eheschließung frei aussuchen kann, vielleicht vorher einfach mal bei mehreren Städten anfragen, wie individuell und persönlich man es dort mit der Gestaltung der Trauungen hält, und auch wie viel Zeit so für eine Hochzeit veranschlagt wird (bei mir 30 Minuten, bei manchen anderen Standesämtern 15 oder sogar nur 10).Hatte schon Gedichtvorträge, Live-Musik, Eheversprechen und so manches mehr, und je persönlicher umso schöner für alle.

Viele Grüße an alle Verliebten!

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