Ich bereise seit 2011 diesen Subkontinent. Indien als solches gibt es nicht, die Indischen Bundesstaaten sind unterschiedlicher oder ähnlich unterchiedlich wie die Länder der EU. Inder aus dem Norden können sich nicht mit denen aus dem Süden unterhalten, die meisten Leute sprechen nur Muttersprache, auch wenn Amtssprache English ist.
Indien ist für mich das Land der Extreme, wunderschöne Natur und Baudenkmäler und absolute, menschenleere Einöde mit Dreck und Gestrüpp hunterte Kilometer im Unkreis und Großstädte, die unsere Vorstellung von "Slum" insgesamt untertreffen, Millionenstädte von denen wir noch nie gehört haben (Gaya, Patna ...) mit brennenden Müllhaufen an allen Ecken und ohne Licht des Nachts.
Eine schmale Schicht Superreiche, zunehmender Mittelstand aber immer noch Massen von Bettlern und arme Leute. Das politische System ist "korrupte Bürokratie" mit viel Polizeigewalt und sinnlosen Vorschriften. Hightech im Mittelalter und es gibt weit mehr Handies und Mopeds als Toiletten.
Ich habe viele Betrügereien erlebt, Offenheit und Ehrlichkeit wie wir es kennen findet man kaum. Es ist lange Tradition, sich zu verstellen und zu täuschen. Sexuell mehr verklemmt als im Islam undd obwohl meist offen für alle Religionen kommt es doch zu Konflikten, bei denen dann Menschenleben nichts zählen.
Es ist äußerst interessant, Indien zu bereisen und auch noch relativ günstig obwohl die Preise infolge der Entwicklung des Landes stets erheblich steigen aber stete Vorsicht ist ein Gebot der Vernunft.