Weil ein Mensch immer noch Jäger und Sammler ist, und man sogar schon klinisch nachgewiesen hat, das viele Personengruppen im Zweifel lieber zum teuren Produkt greifen.

Es gab da zum Beispiel mal eine Doku wegen einer Schönheits/Feuchtigkeitscreme. Da haben sie die billigste Pampe zusammengerührt, gerade noch genug Inhaltsstoffe um sie überhaupt auf dem Tiegel nennen zu dürfen und dann haben sie nen Feldtest gemacht. Sie haben die volle Breite an Psychologie, Design und Marketing auf eine Personengruppe von ca. 50 Testerinnen angewendet.

Am Ende waren selbst die kritischen Nutzer positiv gestimmt, und eine der stärksten Beführworter ist beinahe das ganze Gesicht entglitten, als die TV Macher ihnen endlich die Wahrheit gesagt hatten: Nicht das Produkt wurde getestet, sondern die Tester. Die Wirkung des Produktes war von vornhinein bei Null angesetzt, Materialwert 3 oder 4 Euro, Einstiegspreis 40-60 Euro. Das war nicht gestellt, die Frau hat sich über ein paar Minuten nicht wirklich unter Kontrolle und konnte das Ganze nicht fassen.

Über 80% hätten das Produkt für die 40-60€ genommen, wenn ich mich richtig erinnere, weil sie von der Wirkung überzeugt waren, auch wenn sie klinisch nachweislich keine Wirkung hatte.

Es macht also durchaus Sinn selbst bei gleichen Produktkategorien immer ein Premiumprodukt zusammen mit einem gewöhnlichen Produkt anzubieten, denn durch das gewöhnliche Produkt wird die Premiumwirkung erst wirklich bemerkt. 

Gerechterweise muss man aber auch sagen, dass die Labels es sich oft leisten könnten bessere Designer anzustellen, die mit den Materialien einfach besser arbeiten. Und umgekehrt, die Billigproduzenten oft am falschen Eck sparen. Wer sich Beispielsweise Sneaker für 10 Euro kauft, darf sich nicht wundern, wenn man beim ersten Regen sofort nasse Füße bekommt.

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