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Ist ja einfach unglaublich was man hier so liest. "Tiere sind die besseren Menschen", "Menschen können sich wehren" und mein Gewinner des Zyniker Gedächtnisspreises ist ... "die Menschen haben es meist selbst verschuldet wenn sie leiden". Diese Einstellungen und auch der Hintergrund für dein empfinden gegenüber Menschen ist tatsächlich unmenschlich, nicht normal und insgesamt einfach zynisch. Damit will ich nicht sagen dass du spinnst und du bist sicher nicht alleine damit.
Der Punkt ist das Menschen 1. unrecht stärker empfinden 2. du zur Empathie zu anderen Menschen fähig bist und 3. sich allein daraus ergibt dass du eher mit Menschen als mit Tieren empfinden solltest.
Das Problem ist jetzt tatsächlich dass der Mensch ein moralisches Wesen ist. Wenn ein Tiger eine Gazelle tötet wird ihm das kein Mensch "übel nehmen". Selbst wenn der Tiger es aus spieltrieb absichtlich grausam tun würde, es ist egal, der Tiger hat keine Moral und daher wird keine Tat moralisch bewertet. Der Tiger ist weder gut noch schlecht, da wir ihn aber zuordnen müssen entscheiden wir uns unterbewußt für gut (was in dem Fall auch wirklich die besser Wahl ist).
Die Handlungen des Menschen werden, sofern möglich, immer auch moralisch bewertet. Psychologisch neigt jeder Mensch dazu die schlechten Erfahrungen länger und intensiver in Erinnerung zu behalten als die positiven. Daraus und dass die Menschen tatsächlich recht viel falsch machen resultiert dass viele glauben der Mensch wäre schlecht ... und da der Tiger ja "gut" ist kommt man zu dem Schluss: das Tier ist besser als der Mensch. Dies ist ein unmenschlicher und gefährlicher Gedanke und zudem ein falscher. Es wird geradezu widerlich wenn man bedenkt dass selbst bei so denkenden Menschen die eigene Person und die Familie doch noch emotional näher liegen als die Tiere. Daher ergibt sich eine Wertestruktur nach dem Schema Ich - Familie - Freunde - Tiere - andere Menschen. Ich denke in dieser Folge sieht man sehr deutlich wie absurd der Gedanke ist.
Uns Menschen fällt die Empathie zu moralisch schlecht handelnden Wesen einfach schwerer als zu überhaupt nicht moralisch handelnden (denn die machen nie etwas Böses, weil sie es gar nicht können).
Die Lösung für dein Problem liegt in zweierlei Erkentnis 1. der große Teil der Menschen will moralisch gut, d.h. humanistisch, friedlich und bereichernd sein 2. ein moralisch handelndes Wesen, verdient immer mehr Empathie als ein nicht moralisch handelndes Wesen, selbst wenn es moralisch falsch handelt. Allein die Befähigung zur Moral stellt uns den Menschen näher als jedes andere Wesen.