Hallo Kullerfisch, herzlichen Glückwunsch zu Eurem zweiten Nachwuchs. Ich bin auch Mama von zwei Kindern (6 und 4). Im Großen und Ganzen kann ich mich meinen Vorrednern anschließen, nur zum Verhaltenstherapeuten würde ich nicht gleich gehen! Aus eigener Erfahrung habe ich gelernt, dass gerade bei kleinen Kindern Dinge, über die man sich aktuell ganz dolle Sorgen macht meistens so schnell vorüber gehen wie sie gekommen sind. Klingt zwar ziemlich plump und pauschal, ist aber wirklich fast immer so. Als mein Sohn geboren wurde, war meine Tochter 2 1/4 Jahre alt und hat sich unheimlich über ihren kleinen Bruder gefreut. Er kam im Frühling auf die Welt, und so hatten wir schon an dem Weihnachten davor "vorgesorgt". Sie bekam eine Babypuppe mit Zubehör. So konnte sie vom ersten Tag an meine Rolle an "ihrem Baby" mitspielen. Sie hat sogar das Stillen nachgeahmt, was ich total süß fand. Also in Bezug auf ihren Bruder war sie voll goldig. Sie war jedoch irgendwie zwiegespalten. Sie liebte zwar ihren Bruder sehr, es fiel ihr allerdings schwer zu akzeptieren, dass sie ihn mit uns Eltern teilen muß. Und so hat sie auch so einige "typischen" Sachen gemacht, von denen man immer wieder hört, wenn die Erstgeborenen ihren Status abgeben müssen. Ich hatte, als ich noch alleine mit ihr war, sehr viel Zeit mit ihr verbracht, sie mußte nicht in die Krippe, weil ich die volle Elternzeit ausschöpfen wollte. Klar war es da schwer für sie, insbesondere mich zu teilen. Hinzu kam noch, dass Zweijährige sowieso in so einem "Dickkopf-Alter" sind, wo sie ihren eigenen Willen entdecken, der so gut wie nie der von der Mama ist. Es war nicht besonders leicht in dieser Zeit, aber wir haben sie überstanden und sind nach wie vor eine Familie, in der sich alle lieben und schätzen. Und glaube mir, auch in dem Sprichwort "Kleine Kinder - kleine Sorgen; große Kinder - große Sorgen" ist ein Haufen Wahrheit drin. Aus heutiger Sicht kommen mir manche Dinge, über die ich mir damals einen riesen Kopf gemacht habe, wie Kinkerlitzchen vor. Aber in dem Moment muß man eben erstmal durch. Ich glaube, Ihr macht schon alles richtig, wenn ihr sie so viel es geht, mit einbezieht. Und dass sie sich babyhaft verhält, ist auch nachzuvollziehen. Sie sieht es ja an ihrem Geschwisterchen, dass man damit Zuwendung bekommt. Meine Tochter war auch gerade trocken geworden, erst einige Wochen vor der Geburt des Babys, naja und damit war dann erstmal für eine ganze Weile wieder Schluß. Da habe ich mir gesagt, ehe ich mir und meiner Großen psychischen Streß mache, windel ich halt beide Kinder und irgendwann waren beide sauber und "kein Hahn hat mehr danach gekräht" - ich habe aber uns allen jede Menge Frustation erspart. Also macht so weiter. Zeigt ihr weiterhin Eure Liebe und gebt ihr soviel Zuwendung, wie es Zeit und Kraft erlauben. Und laßt sie auch an das Baby ran (unter Aufsicht Fläschchen geben, beim windeln helfen etc.), so schnell geht das nicht kaputt. Gebt ihr Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Das wird schon alles. Man wächst mit seinen Aufgaben! Alles Gute Euch!

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