Ich (w, 25) bin seit 4 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir haben viel durchgemacht, Depressionen, Krebsverdacht, ect.

Er ist ein toller Mensch, jedoch fällt es ihm sehr sehr schwer, seine Gefühle zu zeigen, geschweige denn, darüber zu reden. Seit 5 Jahren (haben wir uns kennen gelernt) fällt es ihm unendlich schwer mir nahe zu sein. Der letzte Kuss ist 5 Monate her - mehr als küssen ist in den letzten 5 Jahre nicht passiert. Was - gelinde gesagt - echt beschissen ist.

Wir haben noch nie eine Nacht zusammen verbracht (auch nicht "nur" nebeneinander geschlafen"), sogar im Urlaub gibts Einzelzimmer. Der Grund, warum er nicht "weiter" gehen möchte ist der, dass er seit 4 Jahren einen Ausschlag mit großem Juckreiz an seinem Oberschenkel hat, für den er sich extrem schämt (mir persönlich würde das natürlich nichts ausmachen..).

Mit ihm darüber reden, dass es für mich ohne Nähe extremst schwer ist, geht überhaupt nicht, da blockt er komplett ab.

Vor ca. 2 Monaten hab ich einen anderen Mann kennen gelernt. Wir verstehen uns super, er weiß, dass ich vergeben bin, er ist für mich ein guter Freund geworden. Am Wochenende war ich mit ihm und zwei anderen auf einer Party. Da die Party weiter weg von mir Daheim war, hab ich bei ihm übernachtet. Keine voreiligen Schlüsse ziehen, wir haben nicht miteinander geschlafen! Aber wir haben uns geküsst und sind eingekuschelt eingeschlafen.

Nun zerreist mich mein Gewissen beinahe. Ich kann meinem Freund kaum in die Augen sehen und doch hat es sich so unendlich toll angefühlt, etwas Nähe zu bekommen. Ich würde ja am liebsten fragen, was falsch mit mir läuft, aber das ist eine unlösbare Frage.. Meine Frage ist nun: Kann eine Beziehung ohne Nähe bestehen bzw. eine Zukunft haben? Was meint ihr?