Moin zusammen! Letztes Jahr habe ich die außer-/überbetriebliche Ausbildung zur Bürokauffrau abgeschlossen. Nach einem 3/4 Jahr bin ich erneut in einer Maßnehme vom Amt, gleicher Träger, andere Stadt und hänge wieder in Praktika. Klar, besser als nix.- Aber mir wurde während der Ausbildung versichert, dass ich auch mit solch einer Ausbildung, wie mit einer betrieblichen Lehre, ganz normal arbeiten könnte. Jetzt in der aktuellen Maßnahme wurde mir bestätigt, dass das definitiv nicht ohne praktische Nachbereitung von mindestens einem Jahr, so wie der Mitarbeiter sagte, der Fall sein kann. Ich komme mir total ver***** vor. Dafür hat der Mitarbeiter Verständnis. Nun soll ich mir überlegen, ob ich die Maßnahme weiter machen möchte oder nicht. Eine Alternative habe ich nicht und habe heute in den Unterlagen gesehen, dass ich ´ne Sperre bekommen werde, wenn ich ohne wichtigen Grund aufhören würde. Ich habe zwar jetzt den Gesellenbrief in der Hand, aber wenn man sich das mal bildlich auf einer Skala vorstellt: Hinter dir liegt die Lehre und weeeiiit vor dir liegt irgendwann ein Arbeitsplatz. Die Ausbilder und Pädagogen haben vielleicht ein paar Telefonate bezüglich eines Praktikums getätigt. Der Rest liegt bei dir. Gefunden habe ich Praktika, die mit meinem Beruf nicht so viel zu tun hatten - In der Anmeldung einer Tagespflege zum Beispiel. Ich habe, egal wo ich war, nur oberflächliche Aufgaben bekommen, weil ich halt nur die Praktikantin war und eh nicht übernommen werden konnte. Das Selbstvertrauen aufrecht zu erhalten ist echt nicht einfach, wenn immer wieder "n Daumen drauf" kommt und man "klein gehalten" wird. So nach dem Motto: "Muck mal nicht so auf, du bist nur eine Praktikantin!" Das ist der aktuelle Stand - habe die Prüfung aber schon gemacht und meinen Gesellenbrief in der Tasche. Da kommt mir die Frage:"Was bin ich denn jetzt? Ausgelernt - angelernt? Wofür habe ich gelernt? Ich habe doch eh nix davon." Der Mitarbeiter der Maßnahme meint, dass ich bei denen noch lange nicht als ausgelernt gelte. Und dass, das Praktikum auch nicht das letzte wäre. Und das aktuelle geht noch bis mindestens Ende des Jahres und seit Mai bin ich dabei. So, mittlerweile langt´s mir. In der Ausbildung hatte ich so ´ne Vorahnung:"Mit der Ausbildung bin ich doch aufgeschmissen ..." Die Pädagogen haben mich vom Abbruch der Lehre abgehalten. Wohl wegen der Gelder, wie der Mitarbeiter der aktuellen Maßnahme sagt. Mir wurde auch zugesichert, ich könne mit der Ausbildung ganz normal arbeiten. Naja, in den nächsten Tagen habe ich einen Termin beim Fachanwalt für Arbeitsrecht, um prüfen zu lassen, ob ich mir das Alles so gefallen lassen muss. Manche meinen, Praxis schadet nicht. Nein, tut es auch nicht. Aber als ausgelernte Kraft, als "minderwertige Kraft" bezeichnet zu werden, obwohl anderes der Fall sein sollte, geht meiner Meinung nach gar nicht. Hier gilt wirklich das Motto: "Nach der Lehre ist vor der Lehre." An die Ausbildung sollte direkt eine Arbeitsfindungsmaßnahme gehängt werden. Wie hier schon geschrieben wurde, die Betriebe ziehen betrieblich Ausgelernte vor. Mir wurden in der AL-Zeit Weiterbildungen und Schulungen verweigert, ich habe schon genug gekostet. Das waren so ziemlich die Worte meiner damaligen Ansprechpartnerin beim Amt. So langsam, aber sicher gehe ich auf die 30 zu und habe ursprünglich für die nähere Zukunft ganz andere private Pläne. Das ist alles ziemlich deprimierend. Ich bin ja mal gespannt, was der Anwalt die Tage sagen wird. Wenn du aber das Gefühl hast, dass die außer-/überbetriebliche Ausbildung das Richtige und gut für dich ist, freue ich mich für dich, dass du was gefunden hast. Solltest du diese beginnen, weil du keine Alternative hast, mach dir gute Bewerbungen fertig und versuch in ´nem Betrieb die Lehre zu Ende zu machen. Liebe Grüße und viel Erfolg :)

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