Hi Leute, ich bin 11 Jahre alt und heute Vormittag ist mein Opa gestorben. Und das schlimmste daran ist, dass ich nicht einmal richtig traurig bin. Ich meine, natürlich habe ich geweint und so, aber ich war nicht so traurig, wie man sich das bei dem Tod eines Großvaters vorgestellt hätte.

Ich kann mich nur noch finster daran erinnern, wie er mit uns immer am Spielplatz gespielt hat, damals als er noch okay war. Aber als ich ihn vor einem Monat gesehen habe, hatte er nur noch einzelne Haare am Kopf, hatte Krüken und sah so zersaust aus, dass ich mich am Anfang sogar richtig erschrocken habe.

Mein Vater war gerade auf Geschäftsreise doch mittlerweile fährt meine Mutter zum Bahnhof und holt ihn ab. Ich fühle mich schuldig weil ich ihn gar nicht richtig gekannt habe, weil ich ihn nicht einmal als richtigen Opa gesehen habe und weil ich mich außerdem nie verabschieden können werde. Das ist einfach so unfair, es ging im gerade besser. Und dann kippt er mitten auf der Straße einfach um. Und daweil war er erst 75. Ich wünschte ich wäre ein bisschen trauriger, ich wünschte ich hätte ihn besser gekannt. Doch jetzt ist es zu spät, jetzt kann ich nur noch daran denken, dass ich ihn nie wieder sehen werde, dass er für immer fort ist. Und das er für mich immer nur "Günter" war, der Mann der zufällig der Vater meines Vaters war.

Noch dazu habe ich vorhin etwas getrunken. Nicht viel und einfach nur weil ich so traurig und zornig war, vorallem weil es micht nicht einmal so hart getroffen hat, wie ich erwartet hätte.Und jetzt ist mir speibübel, es flimmert ein bisschen vor meinen Augen und ich fühle mich verdammt schlecht.

Könnt ihr mir vielleicht einen Rat geben, wie ich ein bisschen gegen meine Schuldgefühle ankämpfen kann?

Danke im Voraus, LeaIV