Mit Vornamen

Ich habe seit meinem 6. Lebensjahr (ü20 Jahre) einen Stiefvater. Ich bin aber von klein auf mit ihm aufgewachsen, wenn auch Anfangs als "Onkel...". Daher war es zu Beginn eh schwierig ihn nicht mehr als diesen zu sehen/bezeichnen.

Über die Jahre wurde er aber bei Freunden zu meinem Stiefvater, habe ihn aber immer bei Vornamen angesprochen. Tue dies auch nach wie vor.

Meine Mutter meinte irgendwann als ich klein war, dass es ok wäre, wenn ich Papa oder ähnliches zu ihm sagen wollen würde, ich empfand es aber als respektlos meinem richtigen Vater (Papa) gegenüber, da dieser präsent war, sich stets bemüht und gekümmert hat.

Tatsächlich habe ich gleiches nun bei der Tochter meines Partners erlebt. Sie zeigte mir im Auto ein paar Bilder, auch eines von dem neuen Partner ihrer Mutter und ihr, welches sie mit "Papa XY und ich" betitelte. Ich hab kurz überlegt ob und was ich sage, hab es dann aber einfach so gesagt wie ich es empfinde (sie, fast 13, versteht also schon ein wenig):

Ich meinte, dass sie zwar wissen muss, was sie machen will, bzw wie sie durch die Welt schreiten möchte, ich persönlich es allerdings sehr respektlos ihrem Vater (bei dem sie ja gerade war) gegenüber finde, einen anderen Mann Papa zu nennen. Im Fall ihres Bruders ist das was anderes, da die Kindesmutter den Kleinen nach der Trennung (Sohn, 2) komplett vom Vater abgeschirmt hat, Umgang/Kontakt verboten hat, etc, nun jetzt zu jemandem anderen Papa sagt, einfach weil er seinen richtigen Papa leider vergessen hat..

Sie allerdings hat ihren Papa, der sich für sie den A aufreißt, versucht das auszubaden, was Kindesmutter fabriziert hat. Und ohne mich in den Himmel zu heben, auch ich opfere mich und meine Ressourcen extrem dafür auf, dass sie Umgang mit ihrem Vater hat.

Ich finde es daher ziemlich respektlos, "Papa" so leichtfertig zu ersetzen, denn selbst wenn ich sie sehr lieb habe, tatsächlich auch 3x so lange mit ihrem Vater zusammen bin, als es der neue Partner ihrer Mutter ist, ich es aber verbieten würde, sollte sie mal darauf kommen, mich "Mama XY" nennen zu wollen.

Es gibt nur eine Mama und nur einen Papa.

Alle anderen haben Vornamen.

Es wäre wie gesagt etwas anderes, wenn ein leiblicher Elternteil nicht da wäre, sich nicht kümmern würden, etc, allerdings ist das nicht der Fall und man kann jemandem auch sagen, dass man ihn lieb hat, indem man seinen Vornamen nennt. Da muss es nicht "Papa/Mama so und so" sein...

...zur Antwort

Der Beitrag liegt schon länger zurück, aber ich glaube, reden kann man über dieses Thema trotzdem (noch).

Ich kenne dieses Gefühl persönlich auch sehr gut - bin ebenfalls weiblich.

Selbst hab ich noch keine 100%'ige Antwort, aber ich glaube da spielen persönliche Glaubenssätze, Erfahrungen/Ängste mit ein. - wenn nicht sogar eine Schwangerschaftsphobie - ja, diese kann auch ohne vorangegangene SS vorhanden sein.

Wenn es den Alltag aber sehr bestimmt, und es nicht einfach reicht, das Thema Schwangerschaft irgendwie auszublenden bzw wegzusehen, wenn man einer schwangeren Frau gegenüber steht, dann sollte man mal einen Psychologen aufsuchen und mit diesem nach Lösungswegen suchen.

Ansonsten einfach wegsehen, leben und leben lassen und gut ist - ist ja offensichtlich nicht mein Körper. (:

...zur Antwort

Auch wenn der Beitrag schon etwas länger zurück liegt, würde ich auch gern was dazu sagen.

Ich bin das einzige Kind einer Frau, die sich unendlich gern Enkelkinder wünscht.

Ich, W26, bin quasi damit großgeworden, dass meine teuren Spielsachen aufgehoben werden mit der Aussage "die bekommen später mal deine Kinder". An sich ist da ja gar nichts schlimmes dran. Allerdings empfinde ich es mittlerweile als unfair, für das "Glück" anderer Menschen zuständig zu sein. Sicherlich wäre meine Mutter eine gute Oma, aber deswegen ist es doch nicht meine Aufgabe, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Ich könnte umgedreht fragen und sagen, "wieso hast du denn nicht mehrere Kinder bekommen, damit die Wahrscheinlichkeit auf Enkelkinder erhöht ist?", aber es war ihre Entscheidung nur ein Kind zu bekommen - und meine Entscheidung liegt eben bei gar keinem.

Auch spielen viele andere Faktoren eine Rolle, beispielsweise wenn man sich als Heranwachsende(r) jahrelang anhören durfte, dass man ja nicht als Teenie schwanger nach Hause kommen und folglich aufpassen soll. Dann plötzlich, gute 10-15 Jahre des "Aufpassen" später solle man die ganzen Mahnungen einfach aus seinem Gedächtnis streichen?

Oder die ganzen Horrorgeschichten von Dammriss, (fast) verbluten während der Geburt, der offensichtliche Stress und auch Überforderung der (neu-) Eltern auf der Stirn steht, all solche Dinge prägen einen jungen Menschen doch sehr, man bekommt eine Vorstellung davon, was es heißt Kinder zu bekommen.

"Hoffentlich wird dein Kind mal genauso wie du!" oder vielleicht sogar Aussagen wie "bekomm ja nie selbst Kinder! (-du siehst ja was dabei herauskommt!)" können auch mögliche Gründe sein, warum sich Menschen gegen eigene Kinder entscheiden.

Hinzu können auch noch traumatische Erlebnisse kommen, zB. als man im Biounterricht gesehen hat, dass Kinder nicht vom Storch gebracht werden sondern... Nja, sagen wir zu welchen "Wundern" der weibliche Körper im Stande ist.

Erkrankungen (in der Familie) können ebenfalls Punkte gegen eigene Kinder sein.

Ebenfalls spielt die Psyche beim Thema Kinderkriegen auch noch eine präsente Rolle - Menschen mit psychischen Erklärungen/Belastungen fällt es beispielsweise schwer, sich vernünftig um sich selbst zu kümmern, wieso sollte man da dann noch ein unschuldiges Wesen mit hineinziehen oder sie haben beispielsweise ein geringeres Selbstvertrauen, sie trauen sich selbst nicht zu, Kinder zu bekommen, bei der Geburt angefangen (Schmerzen, etc), bis hin zu 18 Jahren Vollverantwortung und dann auch noch darüber hinaus - wer einmal Eltern ist, wird es auch immer sein!

Und das in einer Zeit, in der man sich vermeintlich keine Fehler erlauben darf, bzw in einer Gesellschaft lebt, deren Motto "höher, schneller, besser" ist, geprägt von diversen Faktoren wie Unsicherheiten im Beruf, Wohnungsmarkt, eigene/nicht vollständig abgeschlossene Selbstfindung oder sei es der Krieg der nur wenige hunderte Kilometer weiter wütet...

Ich glaube, energisches Nachhaken wird da schlimmstenfalls im Kontaktabbruch enden - da der Druck/die Erwartungen von außen einfach zu hoch ist/sind.

Leben und leben lassen ist da die beste Devise und letztlich wollen wir doch nur das Beste für uns und unsere Lieben.

...zur Antwort

Das macht keinen Unterschied.

In meiner Wohnung läuft das, so wie sich das anhört, ähnlich wie bei dir und ich habe auch nur WLAN machen lassen 🤗

...zur Antwort