Nachtrag:

Inzwischen ist es gelungen, an die bis heute geheimgehaltene und im Unterschied zu den anderen Forschungsergebnissen nicht vollständig publizierte Dämmforschung des Instituts für Bauphysik der Fraunhofer-Gesellschaft heranzukommen. Sie liegt mir nun mit ihrem Abschlußbericht EB-8/1985 (37 Seiten inkl. Anhänge, Tabellen, Grafiken) komplett vor. Das Institut hat mehrere Jahre in Versuchsaufbauten auf dem Forschungsgelände Holzkirchen nach streng wissenschaftlichen Methoden die Wirkung von Wärmedämmung auf den Heizenergieverbrauch der Testhäuser gemessen.

Und was kam heraus?

Was die von einflußreichen Kreisen so übel beleumundete "Ziegelphysik" seit Jahrzehnten vergeblich predigt:

Immer, wenn ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) auf der Wand außen aufgebracht wird, STEIGEN die Heizkosten im Unterschied zum ungedämmten Bauwerk.

Das entspricht übrigens genau dem Ergebnis der ebenfalls in der Öffentlichkeit kaum bekannten GEWOS-Untersuchung an 47 Mehrfamilienhäusern 1996: Das Hamburger Bauforschungsinstitut hat ebenfalls in mehrjähriger Untersuchung herausbekommen (GEWOS-STUDIE):

Immer, wenn ein WDVS auf dem Bauwerk war und dessen U-Wert "gut", waren die Heizkosten je Quadratmeter teils sogar sehr deutlich HÖHER, als auf den ungedämmten Gebäuden mit "schlechtem" U-Wert.

Hinzu kommt, daß das Institut für Bauforschung aus Hannover ebenfalls in einer mehrjährigen Untersuchung an zig Fassaden herausbekommen hat, daß beim WDVS über 9 EUR mehr Instandhaltungsrücklage erforderlich wird, als bei einfach verputzten Massivfassaden.

Der technische Hintergrund:

Das labberige Leichtbausystem aus physikalisch überhaupt nicht zusammenpassenden und für Fassadenbelastungen eigentlich nicht richtig geeigneten Dämmkonstruktionen muß ständig nachgebessert bzw. instandgesetzt und im Untersuchungszeitraum dennoch zwei mal komplett erneuert werden.

In der "Immobilienwirtschaft" (Haufe Verlag) 9/2012 kann man die Details dazu in einem gut verständlichen Fachaufsatz von Christian Anger, dem ehem. Chefredakteur von "Bautenschutz und Bausanierung B+B" nachlesen. Auch meine aktuellen Vortragsvideos auf youtube und die Themenseiten meiner Aufklärungs-Webseite widmen sich diesem Fragenkomplex.

Und was kann die dena (Deutsche Energie Agentur) dagegen setzen? Zwei Sanierungsstudien des IWU an Wohngebäuden, die alle auf rein fiktiven und meiner Meinung nach absurden Berechnungen - ohne echten Verbrauchsnachweis - beruhen. Und natürlich herausbekommen, daß sich Wärmedämmung gaaaanz dolle lohnt. Aha. Und alle Politiker glauben an sowas. Vielleicht, weil die Studien "Mit freundlicher Unterstützung von BASF The Chemical Company" zustandekamen, wie es schon auf der 2. Seite der "Studien" in einer Dankadresse prunkt? Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

Viel Spaß beim Aufwachen ...

Konrad Fischer

Dämmketzer

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Ohne jetzt alle Fehler vorheriger Antworten zu brandmarken, nur dieses:

Feuchte hat eine Quelle. Die muß abgestellt werden, das ist oft sehr einfach. Beispiel: Grund- bzw. Regenwasserleitungen haben eine Leckage. Das Wasser staut sich in der Baugrube vor der Kellerwand und feuchtet die auf. Nicht alles aufbuddeln, nur die Leckage beseitigen - dafür gibt es mehrere Möglichkeiten ganz ohne teures Gebuddel und nachträgliche Vertikalsperre - dann ist alles gut. Und billig!

Andererseits: Horizontalsperren bringen gar nix, da es gar keine aufsteigende Feuchte im Mauerwerk geben kann: http://www.konrad-fischer-info.de/2aufstfe.htm

Oft ist der Mauersalpeter - Kalknitrat - schuld. Der saugt hygroskopisch Wasser aus der Luftfeuchte an Und der muß raus aus der Wand. Mit der Waschmethode ist das wesentlich billiger als mit Kompressen und Putzabgeklopfe. Daß es mit teuersten Sanierputzen gar nicht geht, sagen selbst die Untersuchungen der Sanierputzhersteller. Denn die Putze sind wasserabweisend und Salz wird ja nur in wässriger Lösung transportiert. Alles reiner Humbug also.

Fazit: Rausbekommen, was die wahre Ursache der Feuchte ist und dann ohne irrsinnig teure Pfuschmethoden (z.B. Ausbuddeln, Injektionen, nachträgliche Vertikal- bzw. Horizintalisolierung, Sanierputz) einfach und zielgenau sanieren.

Selbst ein billiger Kondensattrockner aus dem Baumarkt kann schon alles in Ordnung bringen, ohne das Bauwerk selbst anzufassen. Die paar kW/h kann der feuchtegeplagte Bauherr oft auf Dauer besser verschmerzen, als all die schlimmen Teuermachmethoden der Baubranche.

Konrad Fischer Bautrockner

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In Amerika sind WDVS auf feuchteempfindlichen Untergründen verboten. Die sich abzeichnenden Plattenstöße bei den massenhaft geschädigten WDVS-Oberflächen bezeichnen die Amis als "Sto- bzw. Iglu-Effekt". Über 90 Prozent der WDVS-Häuser isnd naß. In Deutschland wurde dieser Skandal bisher total verschwiegen. Auf dieser Webseite der WDVS-geschädigten Hausbesitzer gibt es das umfangreichste Material zu den Dämmschäden, Ursachen und vergeblichen Reparaturversuchen:

http://www.hadd.com/eifs/index.htm

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Je nach Bewitterung können sich die Plattenstöße abzeichnen, die Zementmörtelfugen von den Klinkerflanken lösen, die Mörtelfugen ausbluten (mit Kalkhydrat, das dann auf der Oberfläche versintert), die Wärmedämmschicht kann sich mit Kondensat vollsaugen und an der Trennschicht zwischen alter Wand und WDVS kann ein Pilzmyzel anwachsen.

Wenn die Fassade aber gut geschützt steht, muß das wohl nicht unbedingt passieren. Auch die Beschaffenheit der Riemchen spielt eine Rolle. Je weniger Wasseraufnahme, umso schlechter.

Zentrales Problem: Die stark unterschiedlichen Temperaturdehnfaktoren der Systembestandteile. Und die allnächtliche Taupunktunterschreitung aller Dämmfassaden.

Man muß schon sehr gut Bescheid wissen, wenn man das System schadensfrei einsetzen will. Die Systemverarbeiter werden da schon reiche Erfahrung haben.

Und was ich zum WDVS hinsichtlich Dämmeffekt meine, steht hier:

www.konrad-fischer-info.de/213baust.htm

Viel Erfolg!

Konrad Fischer

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Bei allen Energiesparmaßnahmen muß das Energieeinspargesetz EnEG beachtet werden. Es fordert im § 5 die Wirtschaftlichkeit für die Maßnahmen. Im Altbau heißt das entsprechend der bisherigen Gesetzeslage und Rechtsprechung: Amortisation in 10 Jahren.

Das schaffen aber wohl die meisten (angeblichen) Energiesparmaßnahmen nicht, die von den Klimaschutzprofiteuren rechtswidrig - und ohne Hinweis auf den diesbezüglichen Befreiungsparagraphen § 25 EnEV 2009 empfohlen werden.

Einige Profiteure berücksichtigen deswegen bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung weder realistische Zinsansätze noch Teuerungsraten, geschweige denn die extrem erhöhten Instandsetzungsaufwendungen für WDVS-Systeme.

Also Aufpassen bei allen "wohlmeinenden" Sparratschlägen!

Konrad Fischer Dipl.-Ing. Arch. BYAK zugel. Sachverständiger gem. ZVEnEV

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