Mir ist folgender wiederfahren. 

Im letzten Semester haben sich eine Freundin und ich zum Lernen verabredet in der Bibliothek. Einen Tag bevor wir das machen wollten, hat sie dies aber abgesagt. Allerdings nicht mir persönlich sondern einer andere Freundin, in dem sie sich mit ihr zu einem Zoom Meeting verabredet hat.

Ich habe das Gespräch zufällig mitbekommen und habe sie deshalb gefragt, ob wir dann nicht zusammen in die Bibliothek gehen wollen, sondern das Zoom Meeting machen zu dritt? Da bejahte sie.

Ich fande das irgendwie total verletzend, dass sie mir das nicht persönlich sagen konnte. Sondern eigentlich über meinen Kopf hinweg entschieden, dass wir nicht zusammen in der Bibliothek lernen.

Am Abend hat sie mir dann geschriebene, dass sie wegen privater Probleme, zur Zeit lieber von zu Hause lernt. Das konnte ich verstehen, aber trotzdem habe ich mich gekränkt gefühlt und wollte erstmal ein paar Tage darüber nachdenken.

Ich habe mich dann dazu entschieden, ihr zu sagen, dass es mich verletzt hat, dass sie mir das nicht persönlich gesagt hat und ich mir für die Zukunft wünsche, dass wir immer offen miteinander reden.

Sie hat sich dann nur so halb entschuldigt und eher Ausreden dafür gefunden, warum sie so reagiert hat. Nach zwei Stunden hat sie mir dann geschrieben, dass sie sich angeprangert fühlt, dass ich ihr Unehrlichkeit vorwerfe, es alles ja gar nicht so schlimm sei und ich mir das zu sehr zu Herzen nehme. Ich habe mich dann erklärt und ihr dargelegt, dass ich sie damit nicht verletzen wollte, sondern ich es wichtig finde, sowas in der Freundschaft anzusprechen.

Seitdem redet sie nur noch selten mit mir. Wir haben zwar unsere Zoom Meetings zusammen gemacht, aber dort zickt sie mich oft an. Eigentlich ist der Kontakt mit ihr zusammengebrochen. 

Ich habe deswegen echt ein schlechtes Gewissen, dass ich doch überreagiert habe, aber ich fande das auch einfach nicht fair von ihr. Ich hätte mir gewünscht, wenn sie mit mir zu erst geredet hätte.