Es scheint eher so, dass du dich gerade selbst überzeugen musst.
Hast du jetzt schon einige Semester Wirschaftsmathe studiert oder meintest du, dass du dich wirklich nur eingeschrieben hast?
Ich studiere Chemieingenieurwesen (CIW), was durchaus einiges an Chemie und Mathe (für Ingenieure) enthält.
Chemie ist meiner Wahrnehmung nach nicht das komplizierteste Studium. Du musst sehr (sehr) grob gesagt einfach einen Haufen Formeln, Stoffe und Reaktionsgleichungen auswendig lernen. Zudem hat man noch jedes Semester einige Praktika (also Versuchsreihen im Labor an der Uni), die man absolvieren muss. Die finden dann neben den Vorlesungen statt, sind aber dann auch so angelegt denk ich, dass sich nichts großartig überschneidet. Das heißt also, dass du seeeehr viel Zeit im Labor verbringen wirst. Das kann mitunter recht langweilig werden, man muss sich also tatsächlich dafür interessieren. Also sehr viel auswendig lernen für die Klausuren und Erfahrung sammeln in den Praktika.
Mathematik hat es in sich und wird bei weitem schwieriger als Chemie sein. Du hast zwar auch etwas Mathe im Chemiestudium, das ist aber noch relativ leicht im Vergleich zum Schwierigkeitsgrad der Analysis- und Algebra-Klausuren des richtigen Mathestudiums. Hier musst du sehr viel Zeit investieren, Aufgaben über Aufgaben rechnen und andere Studenten so oft um Hilfe bei Aufgaben bitten, wie es nur geht. Falls deine Uni noch andere Hilfemöglichkeiten, z.B. Tutorien bietet, nutze sie. Matheklausuren kannst du nicht mit last-minute-lernen bestehen. Ist halt kein chilliges Deutsch- oder Philosophie-Studium. #shotsfired ;)
Ob du es schaffen kannst, hängt völlig von dir ab. Im Studium ist das eben noch mal anders als in der Schule. Es zählen wirklich nur die Leistungen auf dem Klausurapier, keine mündlichen Noten, die subjektiv von Lehrern bewertet werden. Es hängt völlig davon ab, wieviel Zeit du in das Studium investieren willst und ob du dich motivieren kannst. Ich kann dir als Student im 4. Semester sagen, dass Motivation dein größtes Problem sein wird, NICHT ob du "zu dumm" oder etwaiges bist.
Zu alle dem solltest du dir gut überlegen, ob du Lehrer werden willst. Wenn dir das Pädagogischen - sprich mit Kindern und Jugendlichen umgehen - liegt, dann ist das schon mal sehr gut. Kinder können kleine Monster sein, wenn du nicht klare Autorität zeigst, selbst auf dem Gymnasium.
So jetzt hab ich mehr geschrieben als ich vorhatte. Ich hoffe ich konnte helfen und hab dich nicht zu sehr abgeschreckt. Ein Mathe/Chemie Studium ist machbar, wird dir aber viel abverlangen. Freunde und Bekannte, die vielleicht sprachliche, gesellschaftliche und soziale Studiengänge gewählt haben, werden eventuell etwas einfacher durch das Studium kommen. Dafür hast du dann aber ein Mathe/Chemie Studium hinter dir und stehst dann wohl besser da als der x-te Deutsch/Sport Lehramtsabsolvent.