Ich sehne mich nach Anerkennung, Zuneigung und Geborgenheit, wie dagegen vorgehen?

Hallo.

Ich verspüre seit längerem diesen Drang, den ich im Titel beschreibe. Als Kind war das noch einfach, da war die eigene Mutter für einen da. Vor zwei Jahren hatte ich noch eine Freundin, die sich um mich und meine Bedürfnisse gekümmert hat (und mir dann irgendwann fremd ging, aber darum geht's nun nicht). Und seit wir uns getrennt haben, fehlt mir das.

Anerkennung kriege ich nirgends mehr. Ich meine, ich habe einige Bereiche, in denen ich wirklich gut bin. Ich bin ein ziemlich guter Badmintonspieler, ich programmiere bereits seit meinem 14. Lebensjahr und habe schon einige Programmiersprachen gelernt, in zwei davon habe ich bereits erweiterte Kenntnisse. Und mein Studium steht erst noch vor mir. Ich bin ein relativ guter Schüler, habe meine Abizulassung mit 484 Punkten auf 40 Kurse gekriegt. Aber niemand lobt mich mal oder erkennt meine Fertigkeiten an. Niemanden scheinen meine Kenntnisse zu interessieren. Bei unserem Bildungsstandard muss man ja auch nicht die Noten anerkennen, das ist ja okay, immerhin ist das hier NRW. Aber alles andere?

Zuneigung, Geborgenheit, na ja. Meine Eltern sind natürlich da. Aber die bieten mir da nicht, was ich brauche. Um mit ihnen zu kuscheln, fühle ich mich zu alt. Generell fühle ich mich zu alt. Ich wäre lieber wieder Kind, da war ich noch glücklich, weil ich das Große Ganze noch nicht betrachten konnte, weil ich die Zusammenhänge noch nicht verstand, weil ich alles hatte, wonach es mir verlangte.

Momentan verlangt es mir nach Menschen, die meinen Weg mit mir gehen. Nach Menschen, die mich für meine Stärken schätzen, die über meine Schwächen hinweg sehen. Ich suche Trost. Trost für die Zeit, in der ich diesen Weltschmerz verspüre. Menschen, die mein Leben lebenswert machen.

Dann heißt es immer, ich solle mich öffnen, mal über meine Gefühlswelt reden, denn Kerle müssten ja auch nicht immer stark sein. Und dann öffne ich mich und werde von den gleichen Personen als Heulsuse bezeichnet.

Ich suche also nach Menschen, mit denen ich mein Leben verbringen kann. Nach einer Partnerin. Vermutlich habe ich zu hohe Ansprüche. Könnte man meinen. Mir passt das Angebot hier nicht. Und dem Angebot passe ich nicht. Andere Menschen können weniger als ich, sind weniger attraktiv und haben viel höhere Ansprüche als ich. Und trotzdem finden sie ihren Partner. Warum also ich nicht? Ich kann meine Ansprüche nicht noch weiter herunter fahren.

Und dann stehe ich da mit meinen drei Bedürfnissen und weiß nicht, was ich nun tun soll. Und schreibe hier einfach nieder, was mir in den Sinn kommt. Wo mich meine Gedankengänge hin führen. Schreib mir meine Gefühle von der Seele. Sorry, dass der Text so lang ist. Wie soll ich nun vorgehen?

Gruß

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Wieder Kindsein das wäre schön, unbekümmert vorsichhinleben ohne sich um etwas kümmern zumüssen. Leider gibt es diese Option nicht, dafür kannst du in vielen Dingen selbstbestimmter leben. Mit dem Status erwachsen gehen viele Rechte und Pflichten einher, schau dir diese Dinge an und mach das beste draus.

Wieso willst du gegen deine eigenen Bedürfnisse vorgehen? Der Wunsch nach Annerkennung, Zuneigung und Geborgenheit gehört genauso wie die Sterblichkeit zum Menschsein dazu. Diese Bedürfnisse haben wir alle, in gewissen maßen ist dies auch kein Problem. Versuch dir neue Bezugspersonen zu suchen, wenn keiner in deinem Umfeld deine Leistungen anerkennt. Sorge mehr für dich, wenn du dich um deine Bedürfnisse kümmerst und sie annimmst, wird es dir leichter fallen deinen Bedürfnissen nachzukommen.

Hast du schonmal versucht über Jugendgruppen oder ähnliches gleichgesinnte zu finden?

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