Konfuzius kennt keinen Gott. Seine [hochmoralischen] Lehren sind nicht auf einen Gott als Urheber bezogen, sondern aus der Tradition und der Vernunft erschlossen worden. Über Gott kann man nichts sagen, meinte Konfuzius, deshalb schenkte er seine Aufmerksamkeit nur dem Irdischen, erfand Lehren, die das Zusammenleben der Menschen auf moralischer Basis regeln. Für ihn ist das Ideal der „Edle“. Nur den Ahnenkult befürwortet er.

Nicht alle in Europa haben – wie z.B. Leibniz - Konfuzius bewundert. Hegel lehnte ihn ab. Er habe – sagt er – nur ein System von Morallehren aufgestellt.

Ob der Konfuzianismus überhaupt eine Religion ist, ist umstritten. M.E. handelt es sich um eine Philosophie. Es fehlt – wie bei einer Religion erforderlich – der Bezug zum Göttlichen. Buddha kennt zwar auch keinen Gott, er kennt aber ein kosmisches Bewusstsein, eine Weltseele: das Nirwana. Der Hinduismus kennt das „Brahman“, in das die Seele (Atman) eingehen kann, wenn sie den Kreislauf der Wiedergeburten verlassen hat. Laotse spricht immerhin vom Tao. Das Christentum kennt das Reich Gottes, in das die Seele des Verstorbenen eingeht, wenn der betr. Mensch gottesfürchtig gelebt hat.

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