Bin jetzt 37 Jahre verheiratet, aber die letzten Monate gab und gibt es immer wieder Streit. Mein Mann kritisiert und beleidigt mich jeden Tag aufs Neue. Ich wäre verlogen, geistig behindert, bin ein Nichts, ein Garnichts, hab einen Verstand wie eine knieende Ameise usw., um nur einige Beispiele zu nennen. 2015 hatte ich eine Krebserkrankung und eine große OP und war für etliche Wochen ein Pflegefall und konnte nicht laufen, weil Nerven verletzt wurden, die für die Beine zuständig sind. Mein Mann hat mich gewaschen, bekocht, den ganzen Haushalt gemacht und alles Nötige organisiert.

Doch irgendwann hat er sich selbst bemitleidet, wie schwer er es hat und sich selbst bemitleidet, daß er nichts mehr vom Leben hätte. Mir tat er leid und ich verstand seine Situation. Mir persönlich ging es langsam gesundheitlich besser, aber ich zog mich immer mehr zurück und meine Gedanken gingen dahin, daß ich ihn nicht mehr zur Last fallen wollte. Ich kam auf den Gedanken im Internet mit einem deutsch schreibenden Mann (angeblich US-Army)zu chatten (2018). Es war sehr schön und ich begann ihn zu vertrauen. lch verliebte mich sogar, er wollte nach Deutschland kommen und ich viel auf einen Betrüiger rein und wurde immer mehr in seinen Bann gezogen. Zuguterletzt überwies ich sogar 5000;- Euro, weil ich so naiv und gutgläubig war (eine Freundin hal mif novb am selbigen Tag, die Überweisung von der Bank zu stoppen) lch verspürte so eine große Scham und Reue, daß ich meinem Mann alles beichtete. Es dauerte eine Weile bis es mir einigermaßen verzieh und wir wieder normal miteinander umgehen konnten, aber vergessen hat er es nicht. Noch heute gibt es Vorwürfe, dass ich sein Vertrauen missbraucht habe. Unser Vertrauensverhältnis war zerstört, es gab immer wieder Streiterei deswegen. Zwei Jahre später fing ich an mit einem Mann aus einer Dating App zu chatten. Wir schrieben uns und tauschten sogar einmal erotische Fotos aus. Mein Mann erfuhr davon unfreiwillig, als er mein Tablet benutzte.

Er wollte sich von mir trennen, ich bettelte um Verzeihung und Versprach es sein zu lassen, aber dieses Mal war er sehr lange hart. Irgendwann ging es doch wieder normal weiter, aber es hagelte regelmäßig Vorwürfe und mit Beleidigungen war er nicht sparsam. Jetzt im Juli 2023 waren wir bei meiner Mutti zu Besuch (ca. 730 km entfernt) und ich hatte nach 2 Jahren mit ihm gechattet. Mein Mann erwischte mich dabei, daß ich mich mit den Besagten wieder geschrieben hatte und verließ mich still und heimlich und fuhr die 730 km nach Hause. Er ließ mir über WhatsApp eine Nachricht zukommen mit einen schönen Grußs an ... und ich bräuchte mir keine Ausrede mehr einfallen lassen, für ihn ist jetzt Schluß. lch war am Boden zerstört und wußte nicht, wie ich damit umgehen sollte und auch, wie ich mit dem ganzen Gepäck nach Hause komme und hatte Angst, meinen Mann endgültg verloren zu haben. Ich habe den Kontakt sofort abgebrochen und alles gelöscht und hoch und heilig versprochen, mit ihm nicht mehr zu schreiben. lch konnte meinen Mann telefonisch dann später doch noch dazu bewegen zu mir zu kommen und wir waren dann gemeinsam zur Hochzeitsfeier und rundem Geburtstag in unserer Familie. Zu Hause angekommen, ging es nur zwei Tage gut. Seit dem findet er immer wieder einen Anlaß oder aus einer Laune heraus, mich zu demütigen, beschimpfen und runterzumachen.

Es ist kein Leben mehr für mich, der ständige Streit, die ewigen Vorwürfe und wie schlecht ich bin. Er hat in seiner Rage und Wut oft gesagt, dass wir uns können uns trennen, er auch kein Vertrauen mehr zu mir hat. Natürlich hat mein Mann auch seine guten Seiten, macht für mich alles, nimmt mir Haushalt die ganze Arbeit ab und ist fürsorglich. Aber die täglichen verbalen Angriffe auf mich werden immer schlimmer und extremer. Er ist so damit beschäftigt mir wehzutun, dass er nicht mehr registriert, was er alles sagt. Ich weiß nicht mehr weiter. Gespräche fruchten nicht, in seinen Augen bin nur ich die Schuldige. lch weiß, dass ich nicht richtig gehandelt habe, aber ich habe auch kein nettes Wort mehr empfangen und viel geweint. Bitte verurteilt mich nicht gleich, ich fühlte mich so zerrissen, einsam und allein, ohne Liebe, ohne Zuwendung, nur Beschimpfungen.