Mit fällt es schwer, in einem konkreten Fall vernünftig zu unterstützen. Zum Thema "Rationale vs. irrationale Ängste" finde ich nur Extrem-Beispiele wie "Wenn du nicht rausgehst, weil du Angst hast, angegriffen zu werden, ist das irrational, aber wenn du jetzt gerade überfallen wirst, ist die Angst rational".
Was ich nicht finde, ist eine Einordnung beispielsweise der Situation " Du bist schon mehrfach überfallen worden, hast deswegen Angst, dass das wieder passieren könnte" mit den Möglichkeiten "Weil du Angst hast, gehst du nicht mehr raus" und "Du hast Angst, gehst aber trotzdem weiter raus" bzw. "Du hattest schon die Ahnung, dass das wieder passieren kann, bist trotzdem rausgegangen und überfallen worden - selber schuld".
Eine mir nahestehende Person befindet sich derzeit in einer psychosomatischen Reha und kommt nicht gut klar mit einem Vortrag zum Thema "Ängste", weil da wohl davon ausgegangen wurde, dass man keinerlei Vermeidungsverhalten entwickeln sollte, bloß weil irgendwas schon mehrfach passiert ist. Von der Polizei war ihr aber genau zu Vermeidungsverhalten geraten worden.
Gibt es eine Möglichkeit, wie ich dieser Person sinnvoll beistehen kann, ohne sie womöglich in irrationalen Ängsten zu bestätigen?