Gestapo Abkürzung für Geheime Staatspolizei, gängige Bezeichnung für die politische Polizei im nationalsozialistischen Deutschland zwischen 1933 und 1945. Die Gestapo war ein zentrales Ausführungsorgan der nationalsozialistischen Herrschaft und als solches verantwortlich für den organisierten Terror in Deutschland und in den während des 2. Weltkrieges von Deutschland besetzten Gebieten. Vorläufer der Gestapo waren die politischen Polizeiorgane der Weimarer Republik, vor allem die preußische Geheime Staatspolizei. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde die preußische Gestapo offiziell als "Geheimes Staatspolizeiamt" (Gestapa) in Berlin etabliert. Bis Ende 1933 erfolgte unter der Leitung Heinrich Himmlers die Gleichschaltung aller Landespolizeiämter außer dem preußischen; im April 1934 übernahm Himmler auch den Befehl über die politische Polizei Preußens und ernannte Reinhard Heydrich zum Leiter der preußischen Gestapo, die auch für die politischen Polizeien der anderen Länder verbindliche Anordnungen traf. Am 10. Februar 1936 trat ein neues Gesetz für die Gestapo in Kraft, das entsprechend der Zentralisierungspolitik Hitlers im gesamten Deutschen Reich Anwendung fand. Seine zentralen Stellen lauten: "Die Geheime Staatspolizei hat die Aufgabe, alle staatsgefährlichen Bestrebungen im gesamten Staatsgebiet zu erforschen und zu bekämpfen, das Ergebnis der Erhebungen zu sammeln und auszuwerten, die Staatsregierung zu unterrichten und die übrigen Behörden über für sie wichtige Feststellungen auf dem laufenden zu halten" … "Verfügungen und Angelegenheiten der Geheimen Staatspolizei unterliegen nicht der Nachprüfung durch die Verwaltungsgerichte." Die Gestapo konnte willkürlich und ohne Gerichtsbeschluss vermeintliche und tatsächliche Gegner des Regimes und andere unerwünschte Personen verfolgen und verhaften, in "Schutzhaft" nehmen und in Konzentrationslager einweisen; rechtliche Schritte gegen solche Maßnahmen waren unmöglich. In den Konzentrationslagern selbst, deren Inspekteure ihr unterstanden, war die Gestapo zuständig für die Vernehmung der Verhafteten; sie bestimmte die Verhörmethoden und welche Häftlinge einer Sonderbehandlung unterzogen, d. h. ohne Gerichtsverfahren hingerichtet wurden. Die Folterungen und die Morde seitens der Gestapo blieben entsprechend dem Gesetz vom 10. Februar 1936 ungeahndet. Am 17. Juni 1936 wurde der "Reichsführer SS" Himmler zum Chef der gesamten deutschen Polizei ernannt; die Gestapo kam damit, wie auch alle anderen Abteilungen der staatlichen Polizei, unter die Aufsicht der SS. Wenige Tage später wurden Gestapo und Kriminalpolizei zur Sicherheitspolizei unter der Leitung Heydrichs zusammengefasst, womit die Kriminalpolizei praktisch der Gestapo untergeordnet wurde. 1939 wurde die Sicherheitspolizei mit dem Sicherheitsdienst im Reichssicherheitshauptamt der SS (RSHA) vereinigt, dessen Chef ebenfalls Heydrich wurde. Während des 2. Weltkrieges verstärkte die Gestapo ihren Terror noch, vor allem in den besetzten Gebieten, wo sie den nationalsozialistischen Terror verkörperte und als Teil der Einsatzgruppen der SS für Misshandlungen und Morde an Juden, "Zigeunern", Partisanen, Kommunisten etc. verantwortlich war. Außerdem war die Gestapo für die Deportation der Juden aus allen besetzten Gebieten in die Vernichtungslager zuständig und hatte somit wesentlichen Anteil am Holocaust. In den Nürnberger Prozessen 1946 wurde die Gestapo zu einer verbrecherischen Organisation erklärt. Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (kurz MfS oder Stasi, im westdeutschen Sprachgebrauch anfangs meist SSD bzw. Staatssicherheitsdienst) war der Inlands- und Auslandsgeheimdienst der DDR und zugleich Ermittlungsbehörde (Untersuchungsorgan) für „politische Straftaten“. Das MfS war innenpolitisch vor allem ein Unterdrückungs- und Überwachungsinstrument der SED („Schild und Schwert der Partei“) gegenüber der DDR-Bevölkerung, das dem Machterhalt diente. Dabei setzte es als Mittel Überwachung, Einschüchterung, Terror[1][2] und die so genannte Zersetzung gegen Oppositionelle und Regimekritiker („feindlich-negative Personen“) ein.

Das MfS wurde am 8. Februar 1950 gegründet. Der Sprachgebrauch der SED, der das MfS als „Schild und Schwert der Partei“ bezeichnete, beschreibt die ihm zugedachte Funktion im politisch-ideologischen System der DDR.

Neben dem MfS gab es auch einen weiteren Nachrichtendienst in der DDR, die Militärische Aufklärung der Nationalen Volksarmee (militärischer Aufklärungsdienst) mit Sitz in Berlin-Köpenick. Die Verwaltung Aufklärung wurde ebenso wie die Grenztruppen und die restliche NVA durch die Hauptabteilung I (MfS-Militärabwehr oder Verwaltung 2000) kontrolliert („abgesichert“).

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Geschichte der Sowjetunion Die Geschichte der Sowjetunion beginnt mit der Oktoberrevolution am 7. November 1917, als sich die Bolschewiki an die Macht putschten, das Russische Kaiserreich abschafften und die Russische SFSR gründeten, die anfangs ganz Sowjetrussland umfasste. Nach einem mehrjährigen Bürgerkrieg zwischen den Bolschewiki (den „Roten“) und den „Weißen“ (Sammelbezeichnung für alle gegnerischen Parteien) wurde 1922 formell die Sowjetunion ausgerufen, ein aus föderativen Formen bestehender Einheitsstaat.[1] Nach dem Tod Lenins am 21. Januar 1924 wurde Josef Stalin sein Nachfolger und sicherte seine Macht durch gezielten Terror gegen Widersacher.

Mit dem Überfall auf die Sowjetunion der Wehrmacht am 22. Juni 1941 begann der Deutsch-Sowjetische Krieg. Die Sowjetunion verbündete sich mit den Westmächten und besiegte zusammen mit ihnen Deutschland in der Nacht auf den 9. Mai 1945, der in Russland und einigen Nachfolgestaaten der UdSSR als „Tag des Sieges“ gefeiert wird. Zwischen den Siegermächten kam es mit Stalin auf der einen und den Westalliierten auf der anderen Seite zu Spannungen, die im Kalten Krieg gipfelten. Es gelang der Sowjetunion, den Status einer den Vereinigten Staaten von Amerika ebenbürtigen Supermacht zu erhalten. Kurz nach dem Tod Stalins 1953 vollzog sich in der Sowjetunion unter Nikita Chruschtschow eine Entstalinisierung. Der Personenkult um Stalin wurde beendet. Auf die Zeit des Wiederaufbaus mit relativer Stabilität folgte ab 1966 die Breschnew-Ära, die bald in allgemeiner Stagnation mündete. Die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Lähmung unter dem Neostalinismus wurde durch den Ende 1979 begonnenen Afghanistankrieg verstärkt.

Nach Jahrzehnten der offensichtlichen Überalterung der politischen Elite und des politischen Denkens der Sowjetunion wurde 1985 der 54-jährige Michail Gorbatschow zum Generalsekretär gewählt. Unter dem neuen Haupt der Kommunistischen Partei begann ein politisches Tauwetter, das unter den Namen „Perestrojka“ und „Glasnost“ dem Land und seiner Bevölkerung mehr Freiheiten zugestand. Gorbatschow scheiterte mit seinem Vorhaben, die Sowjetunion zu reformieren. Die inneren Spannungen und zunehmende ökonomische Probleme führten 1991 zum Zerfall in fünfzehn einzelne Republiken, der durch einen vereitelten Putschversuch konservativer Militärs gegen Gorbatschow eingeleitet wurde. Russland übernahm als offizieller „Fortsetzerstaat“[2] die völkerrechtlichen Rechte und meisten internationalen Verpflichtungen der Sowjetunion. Auflösung der Sowjetunion [Bearbeiten] Während des Putschversuchs von 1991, auch bekannt als Augustputsch in Moskau, setzte eine Gruppe von Funktionären der KPdSU ihren Präsidenten Gorbatschow vorübergehend ab und versuchte, die Kontrolle über das Land zu erlangen. Obgleich der Putschversuch in nur drei Tagen scheiterte und Gorbatschow wieder eingesetzt wurde, beschleunigte das Ereignis den Zerfall der UdSSR.

Am 11. März 1990 erklärte zunächst Litauen, am 9. April 1991 Georgien sowie am 20. und 21. August 1991 Estland und Lettland ihre Unabhängigkeit von der UdSSR. Es folgten am 24., 25., 27. und 31. August 1991 Belarus, Ukraine, Moldawien und Kirgisistan, am 1., 9. und 21. September 1991 Usbekistan, Tadschikistan und Armenien, am 18. und 27. Oktober 1991 Aserbaidschan und Turkmenistan sowie am 16. Dezember 1991 Kasachstan. Die Russische SFSR erklärte im Dezember 1991 formal ihre Souveränität, nicht aber die Unabhängigkeit von der Sowjetunion, was die Überleitung der Außenbeziehungen der alten Sowjetunion auf die neu entstandene Russische Föderation erleichterte.

Boris Jelzin, der in der ersten demokratischen Präsidentschaftswahl des Landes am 12. Juni 1991 zum Präsidenten Russlands gewählt wurde, übernahm die Kontrolle über Medien und Schlüsselministerien. Schrittweise demontierte und entmachtete er Präsident Gorbatschow, der am 25. Dezember 1991 als Präsident der UdSSR zurücktrat und die Amtsgeschäfte an Jelzin als Präsidenten der Russischen Föderation übergab. Symbolträchtig wurde um 19:32 Uhr Moskauer Zeit die Flagge der Sowjetunion mit Hammer und Sichel eingeholt und die weiß-blau-rote Flagge Russlands aufgezogen.[16] Schließlich vollzog der Oberste Sowjet am 26. Dezember 1991 per Beschluss die Auflösung der Sowjetunion als Völkerrechtssubjekt. Die völkerrechtlichen Rechte und Pflichten der Sowjetunion übernahm − unter Jelzins Führung − die Russische Föderation als der Fortsetzerstaat der UdSSR (état continuateur), welcher völkerrechtlich identisch zur RSFSR ist, wodurch auch der sowjetische Sitz im UN-Sicherheitsrat an Russland fiel.[17] Mit dem Ablauf des 31. Dezember 1991 hörte die Sowjetunion auf zu existieren,[18] nachdem einige Tage zuvor die seit 1917 über dem Moskauer Kreml wehende Rote Fahne eingeholt wurde.[19] Eine spätere Nichtigkeitserklärung der russischen Duma vom 15. März 1996, die von der KPRF beantragt wurde und eine Mehrheit erlangte, blieb folgenlos.[20]

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Es geht darum, dass Wirtschaft und Politik sehr stark voneinander abhängig sind. Politik richtet sich nach der Wirtschaft, die Wirtschaft nach der Politik. Ich möchte einfach nur verstehen, was das Studienfach Politikwissenschaften im Vergleich zu Wirtschaftswissenschaften beibringt, was die inhaltlichen, thematischen, methodischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind.

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