Ich bin 28. Und wenn ich bedenke, dass in 8 Jahren gefühlt alles rum ist... das kann ich mir nicht vorstellen und das ist auch sicher nicht so. Es wird bestimmt alles schneller, weil man gewisse Dinge bereits kennt und abhakt. Als Kind hast du jede Erfahrung langsamer erfahren, weil alles neu war. Je weniger neu ist, desto schneller vergeht die Zeit, denn du "überspringst" die dir bekannten Erfahrungen. Manchmal ist das ein Hinweis darauf, dass man bewusster auch die kleinen Momente erfahren sollte. Aber ganz oft ist es auch ein Zeichen dafür, dass die vergangene Zeit unglaublich reich an Erfahrungen war, und voll von neuen und gemischt mit bekannten Dingen. Und das ist großartig. Freu dich! Je schneller das Karussel sich dreht, desto lauter musst du lachen!

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Tochter liest zu viel, lebt schon fast in ihrer eigenen Welt.

Meine Tochter (15 Jahre alt) ist eine totale Leseratte. Natürlich finde ich das total klasse, immerhin ist das viel besser als fernsehen, oder PC spielen. Sie ist schon immer so, liest eben einfach unglaublich gerne, und sehr viel. Allerdings ist es in letzter Zeit, meiner Meinung nach, etwas übertrieben. Sie verschlingt ein dickes Buch an einem Tag, steht sogar beim Zähneputzen mit einem Buch in der Hand da, und das jeden Tag. Immer wenn ich in ihr Zimmer komme, sitzt/liegt sie da, und liest.

Und dann ist sie fast nicht ansprechbar. Was mit Freunden unternehmen? Das macht sie eh nie, aber das liegt nicht am Lesen. Sie ist schon immer sehr introvertiert, und eine Einzelgängerin. Allerdings ist sie das wirklich freiwillig, sie ist richtig glücklich, wenn sie alleine ist. In der Schule ist sie immer noch gut. Sie gehört zu den Glücklichen, die nicht für die Schule lernen müssen, und trotzdem gut sind. Also eigentlich alles in Ordnung... Irgendwie aber auch nicht, denn sie ist richtig abwesend, ich sehe sie nur noch zum Essen, und da scheint sie auch völlig abwesend zu sein. Morgens ist sie vollkommen müde, und hat rote Augen.

Ich glaube, sie liest nachts. Ich hab sie schon gefragt, ob sie das macht, aber sie hat es abgestritten. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob ich ihr das glauben soll. Sie ist völlig in ihrer eigenen Welt versunken, und langsam mach ich mir richtig Sorgen. Jetzt frag ich mich, was ich machen soll. Und überhaupt frag ich mich, warum das in letzter Zeit so extrem ist. Sie liest zwar schon immer sehr viel, aber so viel war es noch nie. Soll ich ihr jetzt wohl die Bücher wegnehmen, oder was? Oder übertreibe ich einfach nur?

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Eine Freundin von mir hat seit der Grundschule das gleiche "Problem" gehabt und tatsächlich immer mal wieder Probleme gehabt, sozial Anschluss zu finden. Aber: Sie ist heute Buchautorin, schreibt für die FAZ, hält Lesungen und genießt es, mit Menschen, die ähnliche Hobbies haben, zusammen zu sein. Deine Tochter hat einfach nur ein "anderes" Hobby, als es die "gängigen" Jugendlichen haben. Dies ist ein Talent, kein Makel. ich empfehle dir die DGHK, die Deutsche Gesellschaft für das Hochbegabte Kind, die kennen sich aus mit solcherlei "Problemen" und wie man damit als Eltern umgeht. Ist nicht die Jugend die einzige Zeit, sich in einer Parallelwelt zurechtzufinden, um sich für sein späteres Leben zu wappnen? Sie wird ihren Weg finden, vielleicht sogar dadurch, dass in den Büchern viele Möglichkeiten aufgezeigt werden. Versuche, sie auf diesem Wege zu erreichen: Welche Bücher liest sie? Wovon handeln diese? Geh mit ihr auf Lesungen, bring sie dazu, weiter zu gehen, als die Bücher zu lesen, zeig ihr Buchverfilmungen, animier sie zum Schreiben, melde sie zu Schreibworkshops oder Literaturtreffen an. Ermögliche ihr, ihre Leidenschaft ins reale Leben zu integrieren. Und schenk ihr ein Buch, als Zeichen dafür, dass du sie und ihre Leidenschaft akzeptierst.

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