Ich kann dich gut verstehen. Du bist mit deinem Hund aufgewachsen, er war quasi immer da, gehört zu deinem engsten Umfeld. Für dich ist im Moment die Bedrohung, deinen Hund zu verlieren, riesengroß.
Du erhoffst dir Hilfe durch deine Eltern: wenn sie den Hund richtig lieben würden, hätte dieser mehr Lebensmut und seine Lebensspanne könnte sich dadurch verlängern.
Du hast Angst um ihn, willst bei ihm bleiben, ihm deine Zuneigung zeigen und ihm so vermitteln: bleib da, nicht sterben, ich mag dich doch so sehr.
Liebe und Zuneigung läßt sich nicht erzwingen und gerechte Verteilung ist nicht jedem möglich.
Auch nicht deinen Eltern. Auch du hast DEINEN großen Liebling, die anderen Hunde vielleicht etwas weniger lieb.
Deinen Wunsch nachts beim Hund zu bleiben, um ihm Wärme und Sicherheit zu geben, kann ich nachempfinden. Ich habe auch schon neben meinem Hund geschlafen um jede bedrohliche Veränderung zu bemerken und umgehend reagieren zu können.Nur bin ich ein wenig älter als du und weiß was ich tun muß, um dem Hund zu helfen. Diese Kenntnisse sind mir nicht zugefallen, die waren zu lernen.Und ich musste, anders als du, morgens nicht zur Schule.
Auch wenn ich es dir nachfühlen kann, möchte ich dich bitten,versteh in Folgendem deine Eltern. Schule ist Pflicht, du musst morgens ausgeschlafen sein, um konzentriert die Schulzeit abarbeiten zu können. Das KANNST du nicht leisten, wenn du die Nacht über nicht in deinem Bett warst, sondern beim Hund.
Übergib ,wenn du ins Bett musst, die Wache über deinen Hund an deinen Schutzengel und bitte um ruhigen Schlaf für euch beide. Wenn du morgens zur Schule gehst, mach das gleiche.Gib die Verantwortung ab. Dein Schutzengel trägt sie für dich.
Denk liebevoll an deinen Hund und streichle ihn in Gedanken. Ich bin mir sicher, auch das kommt bei ihm an.
Nicht vergessen, unser aller Leben geht hier auf der Erde irgendwann zu Ende. Jedes Lebewesen, ob Mensch, ob Tier,ob Pflanze hat eine bestimmte Zeit auf der Erde. Vielleicht ist es so, dass Leben in anderer Form weitergeht. Der Gedanke ist hilfreich. Ausprobieren sollst du es aber jetzt wirklich noch nicht.
Stell dir vor, du könntest, wenn du erwachsen bist, einmal eine Mama werden. So wie es aussieht, könnten deine Kinder garnicht zu dir kommen, weil dein Leben schon ganz jung beendet wäre. Oder du könntest einem anderen Hund ein Daheim geben.Wo müsste er hin, wenn es dich nicht mehr gibt. Wenn du tot wärst, was wäre mit deiner Zukunft, mit den Ereignissen, die du fantastisch selbst gestalten könntest. Vielleicht möchtest du später Tieren helfen, sei es als Tierärztin oder Tierheilpraktikerin. Schau mal wieviele Aufgaben noch auf dich warten.
Ich weiß nicht genau, an was dein Hund erkrankt ist. Es gibt gute Medikamente und auch alternative Maßnahmen um ein Hunde-Herz zu unterstützen und um Gelenkprobleme zu mildern.
Ich wünsche dir und deinem Großen alles Liebe und Gute und hoffe, dass ihr euch beide wieder stabilisieren könnt!
Liebe Grüße sendet dir Jutta mit Pauli