Hallo,

das ist eine gute Frage, denn jede Sprache ist logisch und ihre Phänomene und Regeln sind erklärbar!

Also, die Entwicklung des Spanischen aus dem Lateinischen unterlag den Einflüssen von den Sprachen, die vor der Lateinisierung in den Regionen gesprochen wurden. Somit hat sich auch die Aussprache einzelner Buchstaben im Laufe der Zeit verändert. Das H des heutigen Spanisch war im Lateinischen eigentlich ein F und wurde auch [f] ausgesprochen: filius (lat. Sohn) wurde zu hijo (span.). Der Linguist Ramón Menéndez Pidal führt dieses Phänomen auf den Einfluss des Baskischen zurück, denn das Baskische kennt das Phomen /f/ nicht. Zweisprachige Sprecher haben also damals den Laut, den sie nicht aussprechen konnten, durch einen ihnen bekannten Laut ersetzt - den Hauchlaut /h/.

Mit der Zeit ist dieser Laut verstummt. Das schwierige ist nun nachzuvollziehen, warum das passierte, denn schriftliche Veränderungen kann man besser herleiten als mündliche Veränderungen. Ich kann mir aber vorstellen, dass das /h/ einfach nicht bedeutungsrelevant war und die Sprecher es einfach "weggenuschelt" haben. Vielleicht ist die Varietät mit dem Hauchlaut /h/ aber auch auf andere Einflüsse gestoßen, bei denen es keinen Hauchlaut gab, weshalb er sich dann eben nicht durchgesetzt hat.

Mehr kann ich dir leider nicht sagen, aber vielleicht bringt es dich ja weiter.

PS. Weil ich das irgendwo bei den Antworten gelesen habe: Nein, im Französischen ist nicht jedes H stumm. Es gibt auch Fälle, in denen es als Hauchlaut gesproche ist. Das ist dann wiederum auf den fränkischen Einfluss zurückzuführen

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