Dieser Trick spart eine Menge CPU-Zyklen.
Nein. Daran erkennt man eher wie computerbesessen wir als Gesellschaft geworden sind, wie unsere einzigen Vergleiche nur noch in die Computerwelt reichen, weil wir uns viel zu viel damit beschäftigen. Wir haben den Blick für die Farbe, Vielfalt und Unberechenbarkeit, die Magie, die Unlogik der Welt verloren, weil wir alles immer streng nach "ja" und "nein", nach "0" und "1" zu glieder versuchen. Sieh dir ein Blatt an. Ist es grün oder gelb? Nach unserer Definition ist es grün, dabei reflektiert es eigentlich fast ausschließlich gelbes Licht zur Mittagszeit.
Wenn dir die Idee einer Simulation als Erklärung für die Welt zu Unterhaltungszwecken gefällt, so kannst du dir Rick and Morty und die Theorien von Elon Musk gönnen, meiner Meinung nach aber absolut realitätsfremd und nur zur eigenen Unterhaltung geeignet.
Wenn überhaupt, auch wenn mir deine Metapher sehr gut gefällt, sind die Pixel des Computers die Atome des Universums, nicht umgekehrt. Der Mensch sah die Umgebung und wollte sie nachstellen. Google als Suchmaschine ist unserem Gehirn nachempfunden, nicht das Gehirn Google nachempfunden. Wir haben etwas geschaffen, eine kleine Welt, nach Abbild der richtigen Welt. Nun zu folgern, dass das Große ganze ähnlich dem kleinen ist, ist verkehrt herum. Nicht mal neuronale Netzwerke kommen an die Großartigkeit und Vielfalt unserer Natur heran. Wir haben eine kleine Nachahmung, ein Legoland nach Abbild unserer großen Umwelt geschaffen, einer Umwelt, in der wir die meisten Variablen immer noch nicht kennen und verstehen. Ungewissheiten über die Tiefe der Meere, Ungewissheiten über das Weltall und Ungewissheit über die genaue Funktion unseres eigenen Gehirns.
Was in Physik festgelegt wurde, vielleicht interessiert dich da Schrödingers Katze, ist ein Gedankenexperiment, dass etwas erst existiert, sobald ein Wesen, wie ein Mensch, es empirisch erfassen kann - bis dahin existiert es gleichzeitig und es existiert gleichzeitig nicht. Das kommt deinem Gedanken gleich, dass es erst gerendert wird, wenn wir hinschauen. Doch alles in allem, ist das wieder nur ein Modell, dass den Menschen in den Fokus stellt, dass egoistisch denkt, dass sich selbst als Mittelpunkt und Beweisführung von Existenz betrachtet. Das Universum war vor uns da, wird auch ohne uns da sein. Es ist da. Und wir sind ein kleiner unbedeutender Teil davon, das dessen Pracht genießen darf. Zumindest bis zur nächsten Atombombe.
In unserem Universum zeigt das Doppelspaltexperiment, dass Licht wie eine Welle aussieht, wenn niemand genau hinschaut - aber wie Teilchen, wenn wir genauer hinschauen!
Das Doppelspaltexperiment beweist erneut wie banal wir Dinge in Schubladen einteilen. Wir wollten immer, dass alles entweder elektromagnetische Welle oder Teilchen ist - und dann kam das Licht - und bewies uns, dass sich die Dinge eben nicht so einfach und streng logisch einteilen lassen. Dass es eine Plastizität gibt, Möglichkeit für Veränderung. Dass etwas Formen wechseln kann, mehreres auf einmal sein kann. Das Doppelspaltexperiment zeigt doch nur, dass Licht sowohl Eigenschaften einer Welle, als auch Eigenschaften der Teilchen hat. Wir haben nur versucht für unsere Wissenschaft eine genaue Definition zu finden. Mittlerweile schwankt auch, ob die Lichtgeschwindigkeit tatsächlich konstant ist.