Ich glaube, es wird sehr schwer, die Mutter aus diesem Sumpf an Selbstmitleid und Kummer herauszuholen, wenn sie es nicht selbst ein Stück weit möchte.
Ich könnte mir vorstellen, dass sie seit dem Tod Ihres Vaters jegliche Anreize zum Leben verloren hat, selbst, wenn sie nicht über ihn spricht. Vielleicht bemitleidet sie sich selbst, weil sie die Kraft nicht aufbringt, über ihren Mann zu sprechen.
Vielleicht hat sie auch das Vertrauen zu anderen Menschen verloren, weil sie diesen Verlust erleiden musste.
Es ist in Ihrem Interesse, Ihrer Mutter zu helfen, jedoch sollten Sie nur so weit gehen, wie es auch für Sie zumutbar ist.
Es scheint aber, als seien Sie die letzte, konkrete Ansprechpartnerin, die letzte Bezugsperson, die Ihre Mama noch hat.
Es wird Zeit, dass Sie Ihrer Mutter ganz BESTIMMEND sagen, was Sie von ihr erwarten. Dass Sie nunmal ihre Tochter sind und Sie sie glücklich sehen wollen und sie sich jetzt verdammt nochmal aufzuraffen hat. Wenn Ihre Mutter sich zur Wehr setzt, rechnen Sie damit, aber geben Sie nicht auf.
Die lieben Worte haben anscheinend bisher nicht gewirkt.
Deshalb sollten Sie etwas härter im Ton werden. Vielleicht wacht Ihre Mutter dann endlich auf.
Konfrontieren Sie sie damit, dass sie nur EIN Leben hat und dieses noch längst nicht vorbei ist, wenn sie sich nur ein einziges Mal aufraffen würde.
Vielleicht holen Sie Ihre Mutter auch einfach mal raus aus diesem trostlosen Haus und fahren mit ihr ein paar Tage an die See oder an einen Ort, an dem sie Kraft tanken kann.
Ich würde jedenfalls nicht locker lassen!
Ich wünsche Ihnen alles Gute!