Hi Finnlay,

als jemand der sich seit 17 Jahren in der Harfenszene bewegt, als Organisator und Veranstalter (Harfentreffen, Harfensommer, Harfenwinter, Harfenbaukurse und mehr), kenne ich das in- und auswendig.

Kurzes Abhaken der hier angesprochenen Punkte:

Manfred Gosewinkel ist Musiklehrer für Gitarre und Harfe und er baut preislich sehr niedrige Modelle mit Haken (also die Form eines U-Nagels), bei denen man den Halbton mittels Drehung und nicht mit einem Hebel einstellt. Das ist vielleicht nicht State of the Art, aber es funktioniert und die erstaunlich gut klingenden Harfen bekommt man für wenig Geld.

Es gibt wesentlich mehr und preislich niedrigere Angebote als Glissando.

Erste Schritte mit einem Lehrer zu machen ist sehr vernünftig, da man sich keine falschen Sachen angewöhnt, die am Anfang leicht sind, später aber unüberwindbare Schwierigkeiten bereiten, weil man kompliziertere Stücke so nicht spielen kann (Einsetzen der Finger zum richtigen Zeitpunkt, Übersetzen der Hände usw.).

Harfenlehrer sind nicht ausgestorben, sondern es gibt sie »wie Sand am Meer«, aber nicht immer im eigenen Dorf, sodass man schon mal ein bisschen Fahrerei auf sich nehmen muss.

Aber es gibt natürlich auch Menschen, die grundsätzlich gegen Unterricht sind und sich irgendwie durchwurschteln. Richtig gut im Sinne von etwas komplizierterer Literatur werden die in der Regel nicht.

Wenn dir dein Lehrer eine teure Harfe schmackhaft machen will und etwas anderes nicht gelten lässt, dann wechsele den Lehrer! Das meine ich sehr ernst!!!

Ganz klar und deutlich abraten kann ich von in Pakistan gefertigten Harfen, die in »der Bucht« angeboten werden, aber auch bei anderen Online-Händlern (teilweise auch in Geschäften). Merkmal ist hierbei oft das dubiose Wort »Rosenholz«. Deine »Babyharfe« ist höchstwahrscheinlich eines dieser Dinger, halt in klein.

Herzlich – viel Erfolg

Jürgen

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Liebe Nele,

brauchbare Harfen kosten ab etwa 500 Euro aufwärts. Da du aber schon Klavier und Orgel spielst, wirst du mit einer rein diatonischen Harfe ohne Chromatik (mittels Halbtonklappen) nicht auskommen, es sei denn, du beschränkst dich auf einen Teil der Mittelaltermusik oder ganz einfache Stücke (beispielsweise in C). Aber du hast hier schon an anderer Stelle nach meiner E-Mail-Adresse gefragt, eine (von mehreren) findest du auf der Kontaktseite des Harfensommers oder auch des Harfenwinters (ne kleine neue Veranstaltung!). Meld dich einfach – auch anrufen ist immer möglich, ich habe keine Geschäftstage oder -zeiten, wenn ich nicht drangehe bin ich nicht da oder habe gerade keine Zeit.

http://harfenwinter.de/harfenwinter-kontakt-links.html

Liebe Grüße, Jürgen^^

PS: Das mit deiner Harfe kriegen wir schon ;)

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Hi Kosmopolit, klar dass dich als Kosmopolit das interessiert ;-)

Also das "professionelle" Wägelchen sieht zwar so ähnlich aus wie ein Sackkarren (nicht zu verwechseln mit einem Stapelkarren für Kisten), ist aber eine spezielle Entwicklung für größere und große Harfen (also auch die von dir beschriebene Konzertharfe oder Doppelpedalharfe).

Beim Musikhaus Fackler gibt es eine Abbildung und Beschreibung. Google mal nach: Harpo Harfe Karren (Harpo heißt der Karren).

Das ist natürlich nur ein Vehikel vom Auto zur Bühne. Ansonsten ist die speziell angefertigte gepolsterte Tasche gut, wenn man die Harfe selbst transportiert und quasi immer im Blick hat.

Geht es auf Fernreisen, muss die logischerweise im Flugzeug in den Laderaum. Hier hilft nur noch ein superstabiles und selbst noch schwereres Flightcase (Beispiel http://products.kolberg-percussion.com/de_DE/299/product/1045.html) mit entsprechender Innenpolsterung und das Herunterspannen der Saiten während des Transportes (und "Beten" dass sie heil ankommt … gg)

Liebe Grüße, Jürgen

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Liebe Schwester der Schwester,

das ist ne einfache Frage… aaaaaaber ;-)

Das allerbeste wäre, wenn ihr beim Verkäufer der Harfe bestellt oder zumindest nachfragt. Theoretisch! Leider gibt es auch auf dem Harfenmarkt nicht nur nette Zeitgenossen, sondern auch sehr geschäftstüchtige, schlitzohrige, schlampige und unfähige.

Der zweitbeste Weg und der sicherste wäre, zu wissen, welches Saitenmaterial drauf ist (Nylon, Carbon oder Darm). Dann mit einer Mikrometerschraube die Dicke der Saite messen und die dann bestellen (also bespielsweise Nylon 0,48 mm).

Allgemein werden die Saiten vom Diskant her nummeriert. Hier ein Schaubild des Harfenbauers Henrik Schupp in Hamburg, das dies verdeutlicht:

www.henrik-schupp.de/common/saitenplan.gif

Falls deine Schwester Konzertharfe spielt (also Doppelpedalharfe) ist es wesentlich einfacher, da dort hauptsächlich Darmsaiten zum Einsatz kommen und auch die Saitenzahl bzw. der Tonumfang gleich ist, bei allen anderen Typen (sogenannte keltische Harfen, böhmische Harfen, mittelalterliche Typen) ist nichts genormt, jeder Hersteller macht etwas anderes, und Harfenbauer richten sich auch nach speziellen Kundenwünschen.

Wenn du keine ganz genaue Typenbezeichnung der Harfe hast oder es gar keine gibt, dann hilft dir nur die Methode "messen".

Kannst mich aber auch gerne bei mir anrufen (unter harfensommer.de, Kontakt) oder wenn ihr in Hessen seid, kannst du oder deine Schwester auch zum Markttag auf dem Harfensommer (23.07.2012) nach Lauterbach kommen.

Liebe Grüße, Jürgen

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