NEIN, "Ebd." bedeutet ja gerade "Ebenda/Ebendort" und bezieht sich dementsprechend immer auf die direkt(!) vorangegangene Angabe! Andernfalls - wenn sich "Ebd." auf jede der bereits zuvor genannten Quellen beziehen könnte - wäre es dem Leser ja gar nicht möglich, die Angabe zuzuordnen!

Wikipedia sagt dazu: "Das Adverb ebenda (Abkürzung ebd., auch ebda.), auch ebendort, hat die Bedeutung von genau, gerade dort. Es wird [...] verwendet, wenn auf dieselbe[!] direkt zuvor[!] bereits angegebene Seite[!] einer Veröffentlichung mehrmals verwiesen wird."

Zu "a. a. O." (= "am angegebenen Ort"): "[E]benda bezieht sich immer auf dieselbe direkt zuvor bereits angegebene Seite, während sich a. a. O. auf eine andere[!] Seite aus einer direkt zuvor[!] angegebenen Veröffentlichung[!] bezieht.

Kurz: Stimmt die Angabe mit der direkt zuvor genannten Fußnote komplett überein --> "Ebd."; stimmt sie mit der direkt zuvor genannten Veröffentlichung überein, nicht aber mit der direkt zuvor genannten Seitenzahl --> "a. a. O."

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"Der ausgeprägte Föderalismus im Kultur- und Bildungssystem hat eine lange Tradition. Bis 1871 bestand Deutschland aus vielen selbständigen Feudalstaaten und freien Reichstädten. Diese Kleinstaaten betrieben jeweils ihre eigene Kultur- und Bildungspolitik. Auch mit der Gründung des Deutschen Reichs 1871 wurden die Kompetenzen nicht zentralisiert. Die neue Reichsregierung erhielt eine Zuständigkeit für die kulturelle Außenpolitik, die Teilstaaten blieben für Bildung, Kultur und Kirche verantwortlich. Diese Aufteilung hatte auch während der Weimarer Republik Bestand.

Erstmals zentralisiert wurden Kultur und Bildung gewaltsam durch das nationalsozialistische Regime. Der damit einhergehende ideologische Missbrauch von Kunst, Kultur, Universitäten und Schulen führte nach Ende des Zweiten Weltkriegs zu einer besonderen Wertschätzung der föderalen Kompetenzaufteilung."

Quelle: hxxp://www.mdr.de/damals/hintergrund-bildungsfoederalismus102page-2zc-ad1768d3.html

Ein Vorteil wurde/wird(?) mithin darin gesehen, ideologischen Missbrauch zu verhindern.

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