Hallo! Ich habe die gleichen Erfahrungen mit meiner Familie gemacht. Bei uns ist es so, dass wir eine schwierige Vergangenheit haben. Wir sind 3 Schwestern, ich bin die jüngste. Unser Vater war Alkoholiker, es gab ständig Streit und traumatische Situationen. Als ich zur Welt kam, fanden das alle furchtbar. Trotzdem hat mich meine Mutter mit Liebe aufgezogen, der Vater fiel aus, weil er immer mehr in seinen Alkoholismus verfiel. Meine mittlere Schwester hat mich von Anfang an mit Eifersucht verfolgt, mich oft schikaniert. Meine ältere Schwester bekam mit 17 ein Kind und verließ das Elternhaus, da war ich 10. Ich kann mich heute trotzdem kaum an eine emotionale Beziehung oder an Situationen mit meiner ältern Schwester erinnern. Sie war schon immer sehr auf sich selbst bezogen. Heute bin ich 61, die Mittlere ist 64 und die Älteste ist 68. Unsere Eltern sind schon lange tot. Trotzdem gibt es kein warmherziges Miteinander oder gar eine verständnisvolle Solidarität. Besonders meine älteste Schwester wird diesbezüglich immer schlimmer. Sie fragt mich nie wie es mir geht und was ich mache. Wenn ich anfange von mir aus etwas zu erzählen, unterbricht sie, steht auf und redet mit der Katze oder muss jetzt dringend den Mistkübel ausleeren. Ich habe mir das lange angesehen. Heute besuche ich sie von mir aus nicht mehr. Denn sie wird von mir ausgiebig gefragt und ich höre ihr die ganze Zeit zu. Aber sie will buchstäblich von mir nichts wissen. Da ich mir ausgenutzt und missachtet vorkomme, suche ich sie nicht mehr auf. Dann ruft sie alle 2 - 3 Wochen an, um ihrer Verwunderung Ausdruck zu geben, dass ich mich schon so lange nicht mehr gemeldet habe. Ich könnte ihr den Grund ins Gesicht sagen - aber ich fürchte, sie würde zusammenbrechen, wenn man ihr sagen müsste, dass sie eine empathielose Egoistin ist. Ich sehe den Grund darin, dass sie sich selbst sich in einer Scheinwelt befindet, die sie nicht glücklich macht. Sie hat sich in eine künstliche, bürgerliche Burg zurückgezogen und will, dass sie alles unter Kontrolle und nichts von außen ihre fragile Sicherheit beeinträchtigt. Da ich immer die Unkonventionelle war, die auch mal 5 gerade sein lässt - bin ich ihr mit meiner bloßen Existenz ein Dorn im Auge. Ich habe sie innerlich aufgegeben. Die Begegnungen mit ihr frustrieren mich nur - und daher lasse ich sie bleiben.

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