Vielleicht hilft es ja zu wissen, was sich hinter den Begrifflichkeiten überhaupt verbirgt:

Ein Psychologe ist jemand, der Psychologie studiert hat. Der hat ganz viel theoretisches über Gehirn und Psyche gelernt und kann zum Beispiel in einer Werbeagentur arbeiten, wo er vielleicht die Suggestiv-Wirkung bestimmter Bilder ö.ä. einschätzen kann.

Wenn wir nun möchten, dass unser Diplom-Psychologie eine Praxis für Psychotherapie aufmachen kann, dann muss er auf sein Studium folgend eine ca. 4-jährige Zusatzausbildung machen, z.B. zum Systemischen Familientherapeut (Da gibt es verschiedene therapeutische Methoden unter denen er wählen kann). Als Vorraussetzung für diese Ausbildung muss er selbst Therapieerfahrung vorweisen.

Erst dann darf er sich Psyhotherapeut (das ist ein geschützter Titel) nennen und als solcher auch Patienten/Klienten annehmen.

Wollen wir aus ihm einen Psychoanalytiker nach Freud machen, muss er neben einer ca. 5-jährigen Ausbildung auch noch eine eigene, also selbst absolvierte Psychoanalyse vorweisen. Um dann nach insgesamt ca. 10-Jähriger Ausbildung als Psychoanalytiker, also auch tiefenpsychologischer Psychotherapeut arbeiten zu dürfen.

Ihr seht: Das ist alles nicht mal so eben gemacht.

Und das ist sicher auch ganz sinnvoll. Ein **** Psychotherapeut****, der, wie wir jetzt wissen, nicht mit einem Diplom-Psychologen zu verwechseln ist, braucht nämlich die Fähigkeit sich nicht in Thematik seines Klienten verwickeln zu lassen. Er darf z.B. nicht emotional auf die Probleme seines Klienten reagieren, um nicht seine eigenen Themen auf den Klienten zu projezieren und ihn somit nicht mehr wertfrei begleiten zu können.

Der Psychotherapeut hat also im besten Fall ein über normal hohes Maß an innerer Ordung und Übersicht und Kenntnisse der Wirkweisen von Unterbewusstsein und Bewusstein etc. So ist er in der Lage, dem Klienten nicht etwa mit seiner Meinung zu den Dingen zu behelligen, sondern ihn sich in einem geschützten Raum entwickeln zu lassen, in dem er lernen kann sich mit sich selbst anzufreunden und alles da sein lassen zu dürfen, was kommen mag.

Das sich nicht-einmischen, nicht werten, aufmerksamstes, oft mehrjähriges Begleiten und unterbewussten Überzeugungen auf die Schliche kommen, ist eine Leistung, die man nicht ohne Weiteres guten Freunden oder Familienmitgliedern abverlangen kann.

Ein **** Psychiater**** widerum hat eine ganz andere Laufbahn hinter sich. Er studierte zunächst Medizin und entschied sich danach eine Fachausbildung zum Psychiater zu machen, auch mehrjährig, in der er mit der Psychopathologie vertraut wurde, d.h. der Lehre von den psychischen Erkrankungen. Natürlich ist er während seiner Ausbildung auch in der Psychiatrie und macht sich dort u.a. mit den sehr schweren Psychosen wie z.B. Schizophrenie vertrauter, für die er, zumindest im schulmedizinischen Sinne, dann auch später zuständig ist.

Und da gibt es noch so viel mehr zu wissen. Schwachsinnig ist vielleicht Dinge oder menschen generell und pauschal zu verurteilen. Aber auch Schwachsinnigkeit ist sicher kein dauerhafter, genereller Zustand, sondern kann sich schon bald in sein Gegenteil verkehren oder mäßigen.

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