Vor 7 Wochen hat sich mein Freund von mir getrennt, nachdem wir 5 Monate in einer Beziehung waren. Es war wunderschön und eigentlich wirklich perfekt. Ich hätte mir nichts schöneres vorstellen können, bis er mir gesagt hat, dass er nicht mehr für mich fühlte wie zuvor und es beenden will. Anfangs habe ich das wohl verdrängt aber nach ein paar Tagen kam dann dieser große Liebeskummer: Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, ständiges Weinen, Kraftlosigkeit und so weiter. Nach ein, zwei Wochen merkte ich aber, wie ich es langsam verarbeitete und dachte, dass es jetzt nur noch bergauf gehen könnte. Eine Zeit lang war das tatsächlich so und mir ging es immer besser im Bezug auf ihn. Ich mache dieses Jahr mein Abi und als die Klausurenphase fast unmittelbar danach anfing, überrollte mich dieser Stress fast, ich arbeitete nur noch und kam nicht mehr wirklich dazu, mich mit mir selbst, geschweige denn mit ihm zu beschäftigen. Es kam dazu, dass ich einen großen Streit in der Familie hatte und plötzlich fühlte ich mich total allein. Liebeskummer war Nebensache, ich war schlichtweg damit beschäftigt, irgendwie alles auf die Reihe zu bekommen, zu funktionieren und nebenbei noch meine Familie wieder zusammenzubringen. Genau in dieser Zeit meldete er sich wieder bei mir. Ich muss dazu sagen, dass wir uns nicht im Streit getrennt haben, er hat mir von Anfang an klar gemacht, dass er mich sehr mag, er sich aber mit mir keine Beziehung mehr vorstellen kann obwohl ich ihm sehr wichtig bin. Es war auch verständlich für ihn, dass ich erst einmal Abstand brauchte. Er schrieb mir also wieder in dem Moment, in dem ich kurz davor war, unter all dem Druck zusammenzubrechen und fragte mich, wie es mir ging. Natürlich kam von mir dieses “Alles gut”, aber er hat es mir nicht abgenommen und weiter nachgefragt. Schließlich hab ich ihm alles erzählt, familiär und schulisch. Wir haben 3 Stunden geschrieben, bis spät in die Nacht (Ich wusste aber, dass er am nächsten Tag arbeiten musste). Als ich mich bedankt habe dafür, dass er mir zugehört hat und versucht, mir weiterzuhelfen, antwortete er: “Natürlich! Immer. Also wenn du jemanden brauchst. Obwohl es nicht immer gestimmt hat…” (Letzteres war eine Anspielung auf einen kleinen Streit, den wir innerhalb der Beziehung einmal hatten). Seitdem schreiben wir wieder oft, haben uns auch schon mal wieder kurz gesehen, da wir einen gemeinsamen Freundeskreis haben. Ich dachte eigentlich, ich sei darüber hinweg oder zumindest auf dem Weg der Besserung, aber ich denke immer öfter wieder an ihn und es kommt mir so vor, als würde ich wieder einen riesen Schritt zurück machen. Einerseits trauere ich der Beziehung hinterher. Allerdings weiß ich gleichzeitig, wie hoffnungslos das ist und dass ich von ihm loskommen sollte, weil es besser so ist. Meine Freunde können das langsam auch nicht mehr anhören und sagen mir, ich sollte aufhören ihm zu schreiben. Ich will aber diese Freundschaft nicht aufgeben… was soll ich tun? Danke fürs durchlesen.