Um mal eine sinnvolle Antwort auf diese Frage zu geben:

Sprache ist ein sich stets wandelndes Instrument der Menschen. Wenn du dich mit der deutsche Sprachgeschichte befasst wirst du feststellen, dass sich die deutsche Sprache seit ihrer Ausgliederung aus dem germanischen Sprachverband ständig verändert hat. Dies betrifft alle Aspekte der Sprache: Die Grammatik, Aussprache, Rechtschreibung, Zeichenregeln, Wortbedeutung, Wortschatz etc.

Wenn also nun jemand 'ein' statt 'einen' schreibt, dann liegt das daran, dass man es umgangssprachlich heute so sagt und es allgemein verbreitet ist. Der Hintergrund ist hier wahrscheinlich, dass die Endung '-en' keine relevanten semantischen Informationen enthällt, die Bedeutung des Satzes also nicht ausschlaggebend verändert wird wenn man es weglässt. Und da 'ein' nunmal kürzer und leichter auszusprechen ist als 'einen' setzt sich das ganz schnell durch. Das alles fällt unter den Begriff "Sprachökonomie" und ist absolut typisch für Sprachwandel.

Die Sprache richtet sich nun einmal nicht nach dem Duden. Im Gegenteil: Die Menschen hinter dem Duden schauen sich Texte renommierter Tageszeitungen an. Und wenn sich hier - in dieser sehr hochsprachlichen Umgebung - solch ein vermeintlicher "Fehler" bereits durchsetzt, dann ist das ein sehr starkes Indiz dafür, dass er bereits Eingang in die Standardsprache gefunden hat. Bei diesem Vorgehen hängt der Duden natürlich auch immer der gesprochenen Sprache (der Umgangssprache) um Jahre hinterher.

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