Auf der Suche nach dem Verständnis des Vater-Unser, das ja aus dem Aramäischen stammt, bin ich hierher geführt worden: Sind die "Vaterunser-Bitten" wirklich Bitten? Oder sind sie nicht vielmehr Aufforderungen die uns dazu führen sollen, göttliche Fakten anzuerkennen? Denn die "Bitten" stehen nicht im Optativ (wie die Übersetzungen das suggerieren), sondern im für uns schwer übersetzbaren Imperativ Aorist (ich habe vor 50 Jahren die Übersetzung mit "soll" gelernt:
ἁγιασθήτω (τὸ ὄνομά σου) Dein Name soll (für alle Zeit) heilig sein!
ἐλθέτω (ἡ βασιλεία σου) Dein Reich kommt (ob wir es glauben oder nicht, im Prinzip ist es schon da, wie Jesus ja gelehrt hat)
γενηθήτω (τὸ θέλημά σου) Dein Wille geschieht sowieso (denn gegen das Naturgesetz kommen wir nicht an)