Ich würde, an Deiner Stelle, mit Deiner Mutter ganz ehrlich (aber bitte gefühlvoll) darüber sprechen. Sagen, dass es Dir nicht so gut dabei geht, wenn Du mitkommen würdest zur Beerdigung (falls das so ist).
Wenn Du gar nicht hingehen willst, dann sage es Deiner Mutter.
Vorgeheuchelte Gefühle sind schlimmer als gar nicht hinzugehen.
Eine Möglichkeit wäre, dass Du am nächsten Tag noch mal mit Deiner Mutter, zum Friedhof fährst und ihr später bei der Grabpflege hilfst.
Eine andere Möglichkeit wäre, wenn Du, während alle anderen bei der Beerdigung sind, zu Hause (oder dort wo anschließend die private Trauerfeier stattfindet) bei den Vorbereitungen hilfst, somit nimmst Du Deiner Mutter auch Arbeit ab.
Ich habe mal "Babysitter", für alle Kinder gemacht, während alle Anderen auf dem Friedhof waren und nebenbei den Tisch gedeckt usw.!
Schwarz muss man nicht unbedingt anziehen, es geht auch dunkles Grau oder dunkles Blau.
Wie lange die Trauerfeier dauert ist relativ...bei einer Beerdigung waren wir nach einer Std wieder zu Hause, bei der Anderen erst nach 4 Std, weil der Verstorbene eine höhrere/besondere Position in der Gemeinde hatte.
In der Trauerhalle setzen sich alle leise auf die Bänke und hören dem Paster still zu...bitte nicht umdrehen, wenn Du hinter Dir Stimmen hörst oder wenn Du hörst, dass noch jemand in die Halle kommt.
Still sitzen, Hände falten (oder auch nicht), nicht rumzapeln und aufstehen, wenn alle aufstehen.
Der Sarg steht vorne und drum herum die Kränze und Blumen. Der Sarg ist geschlossen.
Zuerst in der Trauerhalle und der Pastor spricht über den Verstorbenen...vielleicht möchte auch noch ein Anderer etwas sagen, dannach geht es zum Grab...Sarg wird herunter gelassen, gebetet, sich verabschiedet vom Verstorbenen mit einer Rose/Blume...die wird ins Grab geworfen und meistens eine Schaufel (steht da am Grab) mit Erde. Das macht fast jeder der Angehörigen.
Den engsten Angehörigen wünschen andere Trauergäste "Beileid" am Grab...manchmal wollen das aber nicht alle Angehörigen und bitten darum "am Grab, von Beleidsbekundungen Abstand zu halten".
Es kann ggf. noch gesungen werden oder noch mal spricht der Pastor, aber das ist immer verschieden....danach löst sich die Trauergemeinde auf und jeder fährt nach Hause oder man fährt gemeinsam irgendwo hin und macht die Trauerfeier (Gaststätte, zu Hause, Gemeindehaus).
Wie gesagt, bespreche alles am Besten mit Deiner Mutter....und weinen brauchst Du definitiv nicht, wenn Du nicht willst oder musst, aber nimm bitte Rücksicht auf die Gefühle aller anderen Trauernden.
Mein Beileid !