Hey,

Es tut mir leid, dass du da durch musst.

Mir geht es genau so. Diese Liebe war einfach unvergleichbar, von einer Verbundenheit, die ich nicht kannte. Und das macht mir Angst. Was mir am krassesten geholfen hat waren 3 Dinge:

1. Ein harter Cut, denn ich wusste mit ihm in Kontakt bleiben wird zu schmerzhaft: Alles was mit der Person hat habe ich ihm mitgegeben. Und zwar von der Socke über Geschenke und Lebensmittel, die er vorwiegend aß.

2. Sich trösten lassen: das kann ich gar nicht. Doch ich habe mich dazu entschieden und habe Menschen die Möglichkeit gegeben für mich da zu sein. Wie du wahrscheinlich sehr gut merkst können viele Leute mit Schmerz nicht umgehen, wissen nicht was dem anderen hilft. Also die Leute nutzen, denen du zutraust, dass sie sich zumindest bemühen und empathisch sein können. Sowas 'das wird schon'/'stell dich nicht so an'/'es ist besser so' ist vielleicht oft gängig, aber nicht zielführend für die Verarbeitung von Trauer.

Das hat mir gezeigt, ich bin nicht allein und ich habe eine neue Fähigkeit durch die Beziehung bekommen. Die Fähigkeit wahrhaftig zu lieben. Mir wurde klar, dass ich diese Fähigkeit nicht verliere, dadurch, dass ich ihn verloren habe. Stattdessen habe ich so viel Liebe zu geben, die ich in meinem Leben verteilen kann und mir mit anderen Menschen das bauen kann, was ich mit ihm hatte. Ich habe verstanden, dass ich selbst meine Freundschaften sehr oberflächlich gehalten habe. Das ändert sich gerade und gibt mir wahnsinnig viel Lebensmut :)

3. Gefühle zulassen: ich habe in der Trauer einen Hassbrief an ihn geschrieben. Ihn mir vor dem Spiegel vorgelesen und somit die Wut gewürdigt und meinen Schmerz. Der Brief ist nur für mich und das war wahnsinnig wohltuend. Zudem, wer kann und möchte, sich krank schreiben lassen. Das wollte ich eigentlich nicht, aber ich war schlichtweg so aus dem Leben geschossen, dass ich gedanklich so gelähmt war, dass ich nicht arbeitsfähig war.

Ich hoffe das hilft dir etwas. Liebe Grüße an dich

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