Hallo,

wir haben einen American Akita Rüden, er ist etwas über 2 Jahre alt. Haben uns als Hundeanfänger so eine Rasse zugertraut und bis dato nicht bereut. Ich habe leider keinen Vergleich zwischen dem schwer erziehbaren Hund und nicht schwer erziehbaren. Deswegen ist es schwer zu sagen.

Das einzige Manko ist dass diese Rasse sehr starker Jagdtrieb hat und deswegen wird unser Bursche immer angeleint draußen geführt, selbst da muss man immer aufpassen, wenn aus dem Gebüsch ein Hase rausspringt, muss man bereit seit, den 55 kg schweren Kolos so eben zu halten. Da muss man in Kraft viel überlegen sein, denn die Antrittskraft ist schon enorm, deswegen darf unser Sohn (13 Jahre) nicht alleine mit dem Akitos Gassi gehen.

Akita Inu sind etwas leichter vom Endgewicht, die Hündinnen dann sowieso, dafür ist Akita Inu mehr stur, als American Akita - somit vielleicht auch schwerer zu erziehen.

Also, ich muss sagen man muss schon einiges an Zeit investieren, z.B.: Welpenschulen, Hundeschule, Spielkreis. So früh wie möglich mit der Sozialisierungsphase anfangen, z.B.: Autofahren, große Menschenmenge, Menschenkontakt, Kinderkontakt, Fahrstuhl, Zugfahren usw...

Ich würde mich im Internet über diese Rasse viel informieren um die richtige Entscheidung zu treffen. Außerdem sollte man psychisch sehr stark sein, um den Akitos konsequent zu erziehen, da er sonst immer wieder versuchen wird sich durchzusetzen und wenn er das schafft, dann Game Over - kann zu Gefahr werden. Deswegen landen solche Hunde oft in Tierheimen, da die Besitzer nicht mehr klar kommen und das ganze für die zu stressig ist. Man muss als Besitzer wirklich "verchromte Eier" und große Schmerzgrenze bei der Akita Erziehung haben, und das mehr oder weniger das ganze Hundeleben. Und zu guter Letzt viel viel viel Liebe dem Hund schenken, dann bekommt man seine Lebe 10-fach zurück.

Bei unserem Burschen muss man halt mit ruhiger Stimme Kommandos (leider mehrmals wiederholen), dann versteht er, was wir von ihm möchten und mach dann das auch. Also wer möchte, dass sein Hund den Pullover mit Stricknadel strickt, ist beim Akita falsch.

Zum Schluss noch

Vorteile:

  • leise (bellt nicht einfach so, nur wenn es ernst wird)
  • stabile Gesundheit
  • Familien- , Schutz und Wachhund
  • passt sich an das Lebensstill der Familie an
  • Artgenossen Verträglichkeit Gegengeschlecht: 100%
  • bombastisches Aussehen
  • sehr große Schmerzgrenze (wurde damals auch für Hundekämpfe gezüchtet)

Nachteile:

  • 90% Leinenführigkeit
  • Artgenossen Verträglichkeit Gleichgeschlecht: 0% - 100%
  • nicht unterwürfig (sehr viel stolz und würde)
  • selten, damit wird man immer gefragt: " Ist das Husky?" oder "sehr schöner Husky!"...

Ich hoffe, ich konnte etwas Licht am Ende des Tunnels bringen.

Viele Grüße

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Hallo American Akita Freunde,

ich möchte mal meine eigene Erfahrung mit euch teilen, und zwar...

... unser Rüde (American Akita) ist nun etwas über 2 Jahre alt. Wir haben ihn bei einem seriösen deutschen Züchter an der Eifel mit 2 Monaten (8 Wochen) entdeckt, haben uns in ihn verliebt und durch Glück, da nicht alle Zücher sich wagen, die American Akita Welpen (als Ersthund bzw. Anfängerhund) an die neu Besitzer zu verkaufen, gekauft und bereuen es bis dato nicht. Wir leben in Norddeutschlan, nähe Hamburg, in einer kleinen Gemeinde, mit dem Zugang zum eigenen Garten, wo der Hund sich austoben kann.

Nach dem Kauf hat unser damals routiniertes Leben komplett um 180° gedreht. Angefangen mit dem Kauf von sämtlichem Hundezubehör, wie Pflegeprodukte, über Welpen / Hundekäfig, bis zu Stubenreinheit des Welpen. Dann kam Welpenschule, Junghundschule bis zu Sachkunden Prüfung (Pflicht in Niedersachsen). Alle Hundeschultrainer waren überrascht, dass es unser Ersthund wäre, aber ich muss sagen, wenn man bei der Rasse Vertrauen, Konsequenz und viel Liebe gewinnt, dann hat man das Erziehungsspiel zu 90% gewonnen. Und das reicht uns alle Mal. 100% Gehorsamkeit wird es nicht funktionieren, da diese Rasse charaktertypisch ihr eigenes Kopf hat und sehr dominant gegenüber gleichem Geschlecht ist, aber hier muss ich sagen - ist unser Rüde auch wählerisch, mal reagiert aggressiv mal spielt locker mit anderen Rüden (z.B. Labrador). Die Hündinnen sind alle herzlich willkommen. 

So nun ist der Bursche stolze 75cm groß und wiegt über 50kg. Bekommt zwei mal täglich sein Premium Trockenfutter und hat Auslauf bis zu 5 - 10km pro Tag, verteilt auf 2 - 3 Spaziergänge, je nach Wetterlage. Besucht ab und zu noch die Hundeschule, allerdings nur Spielkreis, damit Sozialkontakt zu anderen Hunden nicht unterbrochen wird. Bleibt bis zu 6 Stunden alleine zu Hause (schläft die ganze Zeit, wird halt videoüberwacht).

Fazit:

Als angehender Hundehalter von American Akita muss man selbstsicher sein, konsequent, geduldig und liebevoll die Erziehung angehen, dann bekommt man alles wieder von ihrem Liebling zurück. Wie gesagt, das Meiste liegt in der Hand des Erziehers. Der einzige Nachteil bis jetzt - Anschaffung von größerem Auto, damit die Urlaubsfahrt nicht zum Qual wird.

Sorry, für so viel Text. Ich hoffe, ich konnte vielleicht euch helfen, richtige Entscheidung zu treffen.

Schönen Tag noch

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