Vorweg erwähne ich kurz, dass ich die Inhaberin einer Hundepension bin und absolut alle Rassen bei mir willkommen sind.
Selbst habe ich einen Border Collie und einen Dalmatiner. Mein Border Collie ist es auch gewohnt einen Maulkorb zu tragen (der Dalmi lernt noch). Prinzipiell ist ein Maulkorb eine feine Sache, der gefräßige Labrador kommt nicht in die Gefahr Giftköder aufzunehmen und ängstliche Hunde kann man damit auch vor ihren Reaktionen dritten gegenüber schützen.
Einen "Listenhund" vor zu verurteilen ist schlichtweg falsch, aber der Mensch hat ja leider schon immer einen Hang zum Rassismus.
Meine liebsten Hundekunden sind ein Mastiff und ein Staffordshire Terrier. Bestes Beispiel:
Die beiden "Listenhunde" sind zu Besuch und freuen sich über alle, der Chihuahua, der gleichzeitig da war, hat erstmal versucht beide zu beißen. Die Großen haben sich nicht beeindrucken lassen und haben ihn einfach ignoriert.
Der Spruch "Es liegt immer am anderen Ende der Leine" trifft für mich nur teilweise zu.
Natürlich ist es wichtig seinen Hund genau zu kennen und gut zu erziehen, da kommt es nicht darauf an, ob es ein Yorkshire Terrier oder ein Staffordshire Bullterrier ist. Ein Hund sollte von Anfang an alle möglichen Situationen kennen lernen und lernen wie er mit Stresssituationen umzugehen hat.
Es sollten aber auch die Menschen (nicht Hundebesitzer) erzogen werden. Wie oft ich schon in Situationen gekommen bin, in denen unerzogene Kinder (und auch Erwachsene) einfach meinen Hund angetatscht haben, weil er ja so süß und flauschig ist. Ich wäre natürlich nicht in der Presse gelandet, wenn mein Hund sich vor schreck mit einem Biss verteidigt hätte.
Ein Spruch, der mir sehr gefällt lautet "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast."
Ein wahres Wort! Es ist eher selten, dass eine Familie intern Anzeigen erstattet oder es der Presse mitteilt, wenn der Golden Retriever der Schwester nach dem Kind schnappt. Der Malteser wird als kleiner Flausch abgetan, wenn er die Freunde in die Hacken beißt.
Ich kann es natürlich nicht beweisen, aber meine Erfahrungen lehren mich, dass es alle Hunde gewohnt sein sollten einen Maulkorb zu tragen und nicht nur die, auf die sich die Presse eingeschossen hat, weil es sich besser verkauft, als wenn der Deutsch Drahthaar des Nachbarn das Kind gerissen hat, weil er dachte es wäre ein wegrennendes Reh.
In öffentlichen Verkehrsmitteln sollte eine generelle Maulkorbpflicht herrschen und in überfüllten Situationen, wie einem Weihnachtsmarkt haben Hunde sowieso nichts zu suchen.
Wesenstests sind ok, aber dadurch kann man auch nicht sagen, wie der Hund reagiert wenn ein 5jähriges Kind mit voller Kraft am Ohr zieht, am besten eine halbe Stunde lang, ohne dass die Eltern einschreiten. Aber was solls, dann ist eh der Hund schuld...
Sachkundeprüfungen sind auch gut, schließen aber nicht aus, dass ein Vollidiot trotzdem, den Hund abrichtet.
Einen NannyDog, generell als böse darzustellen, halte ich also abschließend für falsch. Es sollte definitiv mehr Aufklärung betrieben werden und zwar die Richtige!
Schult euch und eure Kinder im richtigen Umgang mit Hunden, erst fragen, dann anfassen.