Ich kann mir vorstellen, dass ihr der Sportunterricht enormen Stress bereitet. Nicht wegen dem Sport an sich, sondern wegen ihrer veränderten Wahrnehmung. Autisten können Sinneswahrnemungen wie Lärm, schnelle Bewegung, Licht oder Gerüche meist nicht so gut ausblenden, filtern und verarbeiten und nehmen sie meist stärker war, als es Nichtautisten tun. Ich weiß jetzt zwar nicht was für Sport ihr im Unterricht macht, aber wenn ihr meistens Teamsportarten wie Volkerball spielt, kann ich verstehen, warum sie nicht mehr mitmachen will. Solche Teamsportarten sind der Horror für Autisten. Es wird hektisch herum gerufen und gerannt, man muss aufpassen, dass man nicht vom Ball getroffen wird und ihn im besten Fall auch noch fängt, jeder will, dass man zu ihm spielt und es wird dann auch Lautstark auf sich aufmerksam gemacht. Da kann es bei einem Autisten leicht zu einer Reizüberflutung kommen. Das hört sich für die meisten Menschen ohne Autismus nach keinem richtigen Grund an. Aber für einen Autisten ist das, je nach Ausprägung schon ziemlich schlimm. Ich kennen eine Autistin für die es schon ein Qual ist, nur in der Klasse zu sitzen und alle reden durcheinander. Vielleicht war der Grund warum sie früher bei Sport mitgemacht hat, der dass sie da noch keine Diagnose gehabt hat und so mitmachen musste und sich die Jahre über durchgequält hat, weil nichts schwarz auf weiß war.