Kann man in dieser Gesellschaft als Schwuler glücklich werden?

Ich bin 18 Jahre alt und glaube seit gut einem Jahr, dass ich homosexuell bin. Daran hat sich bisher nicht viel geändert.

Akzeptieren kann ich es noch lange nicht. Nicht mal im Ansatz. Von Zeit zu Zeit geht es mir damit auch richtig schlecht. Warum auch gerade ich zu diesen wenigen Prozent gehören muss.. Das macht mich zeitweise auch derartig aggressiv. Das kann ich im Sport/Fitnessstudio zwar wieder abbauen, aber das hilft alles nichts.

Immer wieder, ob beim arbeiten, privat, mit Freunden oder im Fernsehen - immer hört und sieht man Dinge, die einem den Mut am Leben einfach nehmen. Schwule gehören nicht in den Profisport, nicht zur Polizei, Schwulsein ist ein evolutionärer Rückschritt usw. Das habe ich in den letzten 24 Stunden so gehört. Oder auch eine gute Freundin von mir sagt immer wieder so Dinge wie: "Och ne, nicht der auch noch!", als Hitzelsberger sich geoutet hat.

Ich bin mir auch relativ sicher, dass niemand davon ahnt, nach außen wirke ich jedenfalls nicht tuntig. Aber so sind natürlich auch längst nicht alle Schwulen.

Dennoch kann ich's wohl kaum ändern und werde wohl nie ein erfülltes Leben führen können. Alles wäre so viel einfacher, wenn ich einfach ganz normal sein könnte. Und nein, Schwulsein ist nicht normal. Nicht, solange man von JEDEM blöd angemacht wird, sich damit unwohl fühlt und ein Außenseiter dieser Gesellschaft ist.

Wenn das raus käme, wären soo viele Verhältnisse mit Leuten zerstört, die mir nahe stehen. Da bin ich mir ganz sicher. KEINER würde mich mehr als den ansehen und respektieren, der ich bin. Der Umgang mit jedem einzelnen würde sich verändern. Ich wette auch, dass hier unter den Lesern genug sind, die mich in Echt blöd damit anmachen würden.

Und das obwohl man nichts dafür kann und schon gar nichts dagegen machen kann.

Wie soll ich jetzt mit dieser Misere umgehen?

Menschen, schwul, Sexualität, Gesellschaft, Homosexualität
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