Aussehen, Status, finanzieller Hintergrund sollen ebenso perfekt passen, wie der Charakter, die Interessen und Hobbies. In einer Welt, die auf Marktwert und Selbstoptimierung setzt, wird die Partnersuche zu einer Art Projekt, das die Werte der Leistungsgesellschaft spiegelt.
Im GesprĂ€ch mit evidero verrĂ€t die Autorin einen neuen Weg der Partnersuche: Von Mr. Perfect zu Mr. Right â dem Menschen, der einfach richtig fĂŒr uns ist.
evidero Viele Menschen geraten in Liebesdingen stĂ€ndig an die Falschen und tappen von einer EnttĂ€uschung in die nĂ€chste â wĂ€hrend es anderen scheinbar so leicht fĂ€llt, jahrelange, erfĂŒllende Partnerschaften zu fĂŒhren. Warum ist die romantische Liebe fĂŒr manche so kompliziert?
Liebe ist eigentlich gar nicht so kompliziert, wenn man von zu Hause eine gute Form der Liebe und ein gesundes Selbstbild mitbekommen hat. Doch viele Menschen haben schon als Kinder Liebe und Anerkennung nur dann bekommen, wenn sie den LeistungsansprĂŒchen der Eltern entsprochen haben.
Und so gehen sie dann auch spĂ€ter an ihre Liebesbeziehungen heran: Einerseits stellen sie selbst die höchsten AnsprĂŒche und andererseits haben sie auch die Angst, selbst nicht zu genĂŒgen, nicht perfekt genug zu sein.Den richtigen Partner finden wir nur, wenn wir nicht den perfekten Partner erwarten. Viele wissen zwar, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Doch unbewusst versuchen sie trotzdem, den höchstmöglichen âMarktwertâ fĂŒr sich einzufordern. Da entsteht dann doch eine lange Liste der âMust-havesâ, Dinge, ohne die man glaubt, den anderen nicht lieben zu können, weil man immer denkt: Ich könnte noch was Besseres finden, dies und jenes stört mich zu sehr.
Doch man sollte nur etwas Besseres erwarten, wenn man schlecht behandelt wird von seinem Partner oder nicht wirklich geliebt wird. Oft glaubt man dann, dass man selbst nicht gut genug ist und die âMust-havesâ des anderen nicht erfĂŒllt. Doch gerade dieses marktwirtschaftliche Denken hat mit Liebe und wirklicher zwischenmenschlicher Begegnung nichts zu tun. Das muss man zu allererst mal verstehen.