Alles stimmt, was hier bisher darüber gesagt wurde, dass man auf jeden Fall ganz von alleine wieder aufwacht. Aber vielleicht meinst du ja etwas anderes? Es ist nämlich möglich, sogenannte "posthypnotische Befehle" - noch so ein irreführender Begriff - im Hinterkopf zu behalten, von denen man sich manchmal nur sehr schwer befreien kann. Mal ein Beispiel: Einem Patienten wurde von seinem Arzt gesagt "Entweder du lernst, mit dieser unheilbaren (Haut-)Krankheit zu leben oder du springst von der Golden Gate Brücke." Nach Jahren wurde eine Heilung für die Krankheit des Patienten entwickelt und weil er jetzt nicht mehr mit der Krankheit leben musste, ertappte er sich ständig bei dem Gedanken, er müsse jetzt von der Golden Gate Brücke springen. Unlogisch? Ja, aber so funktionieren posthypnotische Befehle. Da wird etwas gehört, unter Hypnose oder in einem emotional aufgeladenen Moment, und das Gehirn setzt das Gehörte WÖRTLICH um.

Wenn du also ein Verhalten an den Tag legst, das dir völlig unlogisch vorkommt, dann kann das so ein "eingepflanzter" Satz sein, der dein Verhalten beeinflusst. Und wenn das so ist, dann geht es dir nicht darum, aus einer Hypnose zu erwachen, sondern eher darum, diesen Satz aus deinem Hirn zu bekommen. Da wäre Hypnose sogar eine gute Hilfe, um das zu erreichen.

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Es stimmt leider nicht, dass unser Gehirn sich 'alles' merkt. Die Hirnforschung sagt heute über unser Langzeitgedächtnis, dass es lediglich Assoziationen speichert, aber keine genauen Fakten. Zwar kann man unter Hypnose wirklich viel mehr Erinnerungen freilegen, als im Wachzustand, aber eben nur das, was auch wirklich im Langzeitgedächtnis gespeichert ist. Was uns dann an Erinnerungen fehlt 'erfindet' das Gehirn einfach dazu.

Noch konfuser wird unsere Erinnerung wegen des assoziativen Charakters dieses Gedächtnisses. So kann es passieren, dass man genau 'weiß', dass sich etwas so und so abgespielt hat, tatsächlich aber haben wir die eine Erinnerung mit einer anderen Erfahrung so stark assoziiert, also verknüpft, dass sie sich vermischen. Man konnte auch nachweisen, dass jedes mal, wenn wir eine Erinnerung abrufen, die Erinnerung selbst verändert wird. Je länger wir also über eine Erinnerung nachdenken, desto mehr verändert sie sich. Das hat auch logische und nachvollziehbare Gründe, warum sich unser Gehirn so verhält, die aber hier den Rahmen sprengen.

Kurz gesagt, du kannst deinen Erinnerungen nicht trauen, das Gehirn ist kein Videorecorder.

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