So oft habe ich erlebt, dass mir Menschen in ausführlichster Weise erklären, warum sie weder arbeiten können, noch anderweitig gesellschaftlich sich einbringen können, und auch nicht in der Lage sind, soziale Bindungen einzugehen.
Sie erklären mir teils belustigt, wie sie "halt anders ticken", doch schnell wird man zum Unverständigen erklärt, der den armen Sozialphobiker einfach nicht versteht und diskriminiert.
Ja, es sei ihre Angststörungen, welche ihren Tagesablauf dominiere. Mir wurden die abstrusesten Angstzustände "erklärt", wie: man könne nichts putzen, weil man Angst hat. Man kann nicht aufräumen, weil man Angst hat. Man kann nicht den Müll raustragen wegen Angstzustände. Man kann nicht duschen, keinerlei Körperpflege machen, weil man Angst hat. Leute, es geht wirklich weiter, ich erspars euch, und kürze ab: Diese Person hat vor ALLES UND JEDEN UND JEDEM ANGST!
Es gibt nur eine einzige Sache, wovor diese Person keine Angst hat: über 16 std. lang Tag für Tag, Jahr für Jahr (habe es ü.12 Jahre beobachtet) im Dauerzustand vor dem PC zu hocken und dort frag mich platt Dinge zu wursteln und eben: in all den Communities, wo die Person drin ist - sich zu outen: Offen ihren Seelenstriptease zu zelebrieren und in einer Ich-bezogenen Art+Weise uns alle über ihre psychischen Zustände zu informieren.
Dann noch bisschen gejammert - und dann werden 4-5 verschiedene Spendenbuttons vor unsre Nasen gesetzt - denn es geht der Person ja sooo dermassen schlecht, und wir sind ja jetzt "informiert" (mehr als genug) und da setzt nun meine Frage an: Wie kann mir ein Mensch plausibel erklären wollen, dass er vor jedem menschlichen Wesen Angst und Schweiss blutet und nicht fähig, ein paar Worte zu reden - gleichzeitig aber in intensivster Form online auf vielen Plattformen mit den Usern zu kommunizieren, Fragen zu stellen, Antwort geben, Aufrufe zum Spenden tätigen und und und?
Gut, live oder die Stimme zu hören ist nicht dasselbe wie schriftlich zu kommunizieren. Aber sie haben ja so viele Ängste, dass es mich dann wundert, dass man bei so vielen Ängsten sich so offen outen kann, in witziger wortreicher Manier, fast schon wie ne Show? Das passt einfach nicht zusammen! Auf YT fand ich einige "sogenannte Sozialphobiker" die mir ihr ganzes Seelenleben offenbarten. Das steht für mich einfach im höchsten Widerspruch. Versteht ihr was ich meine?