Sozialarbeiter/Sozialpädagogen/Erzieher am Rande der Erschöpfung. Versagt der (Sozial-)Staat?

Die Zustände im Sozialwesen scheinen sich zuzuspitzen. Gelder und Stellen werden gestrichen, Dumpinglöhne ausgezahlt (trotz eines akademischen Grades), Fallzahlen steigen und mit ihnen der Verantwortungsbereich, die Vorgaben seitens des QM-Systems rauben immer mehr Zeit, genauso wie der Dokumentations-/Verwaltungsaufwand ... dies alles hat Überstunden, Depressionen bis hin zu Burnout, Vernachlässigung des Klientel und des eigenen Privatlebens (ja lieber Staat und liebe Arbeitgeber, so etwas gibt es auch) & ein schlechtes Arbeitsklima zur Folge.

Egal wo man hinhört, es gibt kaum noch jemanden, der seine so wichtige & wertvolle Arbeit mit voller Freude verrichten kann. Dabei ist es bei unserem zumeist hochbelasteten Klientel so enorm wichtig, dass die Sozialarbeiter/Sozialpädgogen/Erzieher ihre Arbeit mit Freude und Energie verrichten, da sie andernfalls zu Mttätern werden und die Situation der ihr Anvertrauten und vom Leben eh schon Gebeutelten eher noch verschlimmern. Ein depressiver/erschöpfter Mitarbeiter, welcher aufgrund eines befristeten (Knebel-)Arbeitsverträge, inkl. eines Einkommens, bei welchem eine Aufstockung erforderlich ist, um seine Familie zu ernähren, soll einem depressiven Klienten helfen?

Die staatlichen Mittel, welche zunehemend gekürzt werden, der Wettbewerb unter Trägern, welcher nunmal Dumpinglöhne zur Folge hat, die völlige Überforderung des Sozialsystems aufgrund der hohen Flüchtlingswelle und ein QM-System, welches Qualität sichern soll, letztendlich aber das Gegenteil bewirkt ... wo soll dies noch alles hinführen.

Ein Staat der sich Sozialstaat auf die Fahne schreibt, dem aber nicht gerecht wird, ist kein Sozialstaat. Es reicht nicht aus, wenn Politiker ihr Gesicht in den Medien zeigen und Versprechungen machen, welche an ein überfordertes System weitergegeben werden! Es kann nicht sein, dass gut ausgebildete Sozialarbeiter/Sozialpädgogen/Erzieher nicht nur kein Ansehen genießen, sondern quasi dazu genötigt werden, ihre Arbeit ehrenamtlich zu verrichten und sich selbst hierfür aufzugeben. Wie passt dies zusammen? Ich schade bei einer Überlastung nicht nur dem Klientel, sondern mache mich selbst zu einem Klienten ... irgendetwas scheint hier nicht zu stimmen!

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